Premier League ersetzt VAR durch iPhone-basiertes System
Der Video-Assistant Referee (VAR) sollte eigentlich ein Segen für den Fußball sein und Schiedsrichtern dabei helfen, Abseits- und andere Entscheidungen anhand stichfester Daten zu treffen. Die Hoffnung hat sich nicht ganz erfüllt. Das bisherige, semi-automatisierte VAR-System hat für zahlreiche umstrittene Entscheidungen gesorgt. Die englische Premier League setzt in der Saison 2024/2025 nun auf ein neues, iPhone-basiertes System.
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"Dragon" erfasst 10.000 Datenpunkte pro Spielerin
Wie Wired berichtet, stammt es vom britischen Unternehmen Genius Sports und nennt sich "Dragon". Kernstück sind 28 Apple iPhones, die am Spielfeldrand in speziellen Rahmen befestigt werden. Sie zeichnen Videos mit hoher Bildrate von allen Bereichen des Spielfelds auf und erfassen zu jeder Zeit zwischen 7.000 und 10.000 Datenpunkte von jeder Spielerin und jedem Spieler.
"Du gehst also von 30, 40 oder 50 Datenpunkten pro Spieler über zu, nein, ich messe einfach gleich die Konturen deines Körpers", sagt Mike D'Auria von Genius Sports. Die Erfassung der Bewegungs- und Körperdetails der Menschen am Spielfeld soll so genau sein, dass man Digitale Zwillinge eines Fußballspiels erstellen kann. Die Technologie könnte künftig neben dem Sport auch in anderen Bereichen zum Einsatz kommen, etwa Motion Capture für Filmanimationen.
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Gekühlte iPhones in Viererpacks
Um während mehr als 90 Minuten langer Spiele einsatzfähig zu bleiben, werden die iPhones (iPhone 14 oder iPhone 15 Pro Modelle) in Rahmen gespannt, die jeweils 4 Geräte aufnehmen können. Dort werden sie mit Netzstrom versorgt und mit einem eigenen Ventilator gekühlt. Die genauen Standorte der iPhones können von Spiel zu Spiel variiert werden, sollten jedoch während des Spiels nicht verändert werden.
Bis zu 200 Bilder pro Sekunde
Die Bildrate, mit der die Kameras aufnehmen, variiert während des Spiels. KI analysiert die Spielszenen und soll Abseitssituationen schon vorausahnen. Daraufhin wird die Bildrate der Videoaufnahmen schlagartig erhöht. Wie Gizmodo berichtet, werden dann bis zu 200 Bilder pro Sekunde (FPS) aufgenommen. Dadurch soll u.a. der exakte Zeitpunkt, an dem der Fußball einen Trittimpuls erhält, bestimmt werden können.
Das bisherige VAR-System, das u.a. auch bei der Fußball-EM 2024 eingesetzt wurde, besteht aus 12 Kameras, die auf dem Stadiondach montiert werden und quasi von oben herab auf das Spielfeld blicken. Sie können bis zu 29 Datenpunkte pro Spielerin und Spieler bis zu 50 Mal pro Sekunde abtasten.