Fotobeweis: Russland nutzt Kampfdrohnen mit Motoren aus Österreich
Russland nutzt im Krieg in der Ukraine Drohnen, die vom Iran hergestellt und geliefert werden. Dazu gehört die Mohajer-6.
Vorige Woche kam bereits der Verdacht auf, dass diese Drohne einen Motor des oberösterreichischen Traditionsbetriebs BRP-Rotax nutzt.
Der Berater des ukrainischen Innenministeriums hat jetzt auf Twitter den Fotobeweis geliefert. Gleichzeitig fordert er die österreichische Regierung auf zu untersuchen, wie die Rotax-Motoren in die iranische Drohne gelangen konnten.
Foto zeigt österreichischen Rotax-Motor
Auf den veröffentlichten Fotos ist die zerlegte iranische Mohajer-6-Drohne zu sehen. Diese soll im Oktober über dem Schwarzen Meer abgeschossen worden sein. Danach wurde sie geborgen und für eine Analyse in die Einzelteile zerlegt.
Auf dem Motor, der das Triebwerk der Drohne antreibt, ist der Rotax-Schriftzug klar und deutlich zu lesen. Auch eine CNN-Reporterin konnte sich von den Einzelteilen der Drohne überzeugen.
Die Mohajer-6 ist 7,5 Meter lang und hat eine Spannweite von 10 Metern. Sie kann bis zu 200 km/h schnell fliegen und hat, je nach Ausführung, zwischen 200 und 500 Kilometer Reichweite.
Sie kann bis zu 4 Waffensysteme transportieren und abfeuern. Die in der Ukraine abgeschossene Mohajer-6 war mit iranischen, lasergelenkten Bomben des Typs Quem-5 bewaffnet. Russland nutzt die Mohajer-6 außerdem dazu, um Ziele für die ebenfalls vom Iran gelieferten Kamikazedrohnen Geran-2 zu übermitteln.
Rotax hat eine Untersuchung eingeleitet
Das oberösterreichische Unternehmen hat bereits vor einigen Tagen ein entsprechendes Statement veröffentlicht: "Wir wurden auf den mutmaßlichen Einsatz von Rotax Motoren oder nachgebauten Motoren in bestimmten Situationen aufmerksam gemacht, in denen iranische Mohajer-6-Drohnen in den Konfliktgebieten involviert waren. Wir nehmen diese Situation sehr ernst."
BRP-Rotax habe seinen Vertriebspartner keine Genehmigung erteilt, militärische Drohnenhersteller im Iran oder in Russland zu beliefern. Das oberösterreichische Unternehmen habe dies auch nicht selbst getan, ist auf der Website von Rotax zu lesen.
"Um die Herkunft der Motoren zu ermitteln, haben wir unverzüglich eine Untersuchung eingeleitet", heißt es weiter in dem Statement. "Rotax Flugmotoren werden ausschließlich für die zivile Nutzung entwickelt und produziert und als solche von der zuständigen zivilen Aufsichtsbehörde zugelassen."