Shturm: Russland testet ferngesteuerten Panzer auf T-72-Basis
Russland arbeitet an der Entwicklung eines ferngesteuerten Angriffspanzers, der von einem ebenfalls gepanzerten Kontrollfahrzeug aus gesteuert werden kann. Das gesamte System trägt den Namen "Shturm". Vor kurzem wurde es zum ersten Mal in seiner vollständigen Konfiguration gezeigt, also sowohl der Panzer, als auch das mobile Kontrollfahrzeug.
Sowohl Panzer als auch Kontrollfahrzeug basieren auf dem Fahrgestell des sowjetischen T-72, von dem etwa 20.000 Stück hergestellt wurden. Vor dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 soll Russland noch 9.200 Stück davon eingelagert gehabt haben, wobei allerdings nur 1.200 Stück aktiv waren.
Kann auch mit Besatzung genutzt werden
Der Kampfpanzer kann dabei zwar weiterhin von einer Besatzung gesteuert werden, ist allerdings für den Fernbetrieb ausgelegt. In einem verwackelten Video ist zu sehen, wie zunächst der Panzer und dann das Kontrollfahrzeug in eine Straße einbiegen.
Der Kampfpanzer in dem Video ist mit einer 125mm D-414 Kanone mit verkürztem Lauf ausgestattet. Das kurze Rohr soll sich speziell für den Häuserkampf eignen, wobei der automatische Lader 22 Schuss halten kann. Eine 360 Grad drehbarer Turm soll den Panzer auch in engen Umgebungen maximal flexibel machen, eine Bulldozer-Schaufel räumt Hindernisse und Schutt aus dem Weg. Zudem wird auch an einer Version mit 152mm Hauptkanone gearbeitet.
Ein Rendering des Shturm-Angriffspanzers.
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Das erinnert auch an das kürzlich ans Licht gekommene Patent eines Sturmpanzers mit 152mm Kanone. Dieser nutzt ebenfalls das Fahrgestell des T-72 und ist für den Nahbereich und Häuserkampf ausgelegt.
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Weitere 3 Versionen des Shturm beinhalten
- Abschussblöcke für RPO-2 Shmel Raketenflammenwerfer und einem sekundären MG PK Maschinengewehr (7,62mm)
- 2 30mm-Maschinenkanonen des Typs 2A42, einem MG PK Maschinengewehr (7,62mm) und RPO-2 Shmel Raketenflammenwerfern
- 220mm MO.1.01.04M thermobare ungelenkte Raketen, ähnlich wie die TOS-1A
Hochmobiler Gefechtsstand
Um den Roboterpanzer zu steuern, wird er von einem hochmobilen Gefechtsstand begleitet, der ebenfalls auf dem Fahrgestell des T-72 basiert und mit einem Rundumschutz für Panzerabwehrwaffen ausgestattet ist. Die Reichweite zur Steuerung soll 3 Kilometer betragen. Dabei soll ein Steuerfahrzeug mehrere Angriffspanzer fernsteuern können.
Von diesem Kontrollvehikel aus soll der Panzer gesteuert werden.
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Das Konzept des Shturm-Systems wurde bereits im Jahr 2018 vorgestellt. Dass sowohl das Kampffahrzeug als auch das Steuerfahrzeug gezeigt wurden, deutet darauf hin, dass dem Projekt nach Jahren mit begrenzten Fortschritten wieder Leben eingehaucht wurde.
Gescheiterte Uran-9
Doch es ist nicht der erste Versuch Russlands, einen schweren Kampfroboter zu entwickeln. Die Panzerdrohne Uran-9 wurde bei Einsätzen in Syrien verwendet, zeigte allerdings deutliche Schwächen in Sachen Zuverlässigkeit, Fernsteuerung, Mobilität und Feuerkraft. Seitdem ist es still um das Fahrzeug geworden, in der Ukraine wurde es noch nicht prominent eingesetzt.