Spezialkräfte testen Kamikaze-Drohne im X-Wing-Look
US-Spezialkräfte werden eine neuartige Kamikaze-Drohne testen, die ähnliche Eigenschaften ausweist wie herkömmliche Marschflugkörper. Die "Point Blank" genannten Fluggeräte sind allerdings so kompakt, dass sie in einen Rucksack passen und von einzelnen Soldat*innen transportiert und eingesetzt werden können.
Die Drohne, deren Design stark an die X-Wing-Starfighter aus dem Star-Wars-Universum erinnert, kann senkrecht abheben und landen. Was sie besonders mächtig machen soll, ist ihre Fähigkeit einige Zeit lang über etwaige Ziele zu kreisen, um dann blitzschnell zuzuschlagen.
Blitzschnell und hochpräzise
Hat sie ihr Ziel ins Visier genommen, rast sie auf dieses zu und bringt den Sprengkörper durch die Wucht des Aufpralls zur Explosion. Der Zielgenauigkeit soll die Point-Blank-Drohne eine besonders hohe Präzision aufweisen. Das treffe sowohl auf stationäre Ziele, wie auch auf sich bewegende Ziele zu, heißt es in der Beschreibung der neuen Waffe.
Point Blank wurde speziell dafür konzipiert, um kleineren, bodengestützten, taktischen Teams eine transportable Waffe zur Verfügung zu stellen, mit der auch größere Ziele hochpräzise angegriffen werden können. Auch vorab fixierte Ziele vollständig autonom anzugreifen, soll mit der Kamikaze-Drohne möglich sein.
Die technischen Daten
Die Drohne könne aber auch für Aufklärungsmissionen eingesetzt werden und die gesammelten Daten praktisch in Echtzeit übertragen. Außerdem ist die Drohne mit einem GSP-gestützten Flugleitsystem ausgestattet, das ihr auch semi-autonome Flugeigenschaften verleihen soll.
Die Kamikaze-Drohne wiegt 6,8 Kilogramm und 90 Zentimeter lang. Sie kann in einer Höhe von ungefähr 460 Meter fliegen und dabei eine Geschwindigkeit von bis zu 286 km/h erreichen. Ihre maximale Flugzeit beträgt 18 Minuten. Hier geht es zum technischen Datenblatt (pdf).
Mehrjährige Zusammenarbeit
Gebaut und entwickelt wird die Point-Blank-Drohne vom israelischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern Israel Aerospace Industries (IAI). Das US-Verteidigungsministerium und IAI haben eine entsprechende Zusammenarbeit bekanntgegeben. Der Kooperationsvertrag ist mehrere Millionen Dollar schwer und auf eine mehrjährige Zusammenarbeit ausgelegt.