Das ist der Nachfolger des ikonischen UH-60 Black Hawk
Der V-280 Valor des Herstellers Bell soll Mitte der 2030er-Jahre die Nachfolge des ikonischen Transporthubschraubers UH-60 Black Hawk antreten. Der Black Hawk kommt seit mehr als 40 Jahren beim US-Militär zum Einsatz.
Bell setzte sich damit gegen den Defiant X durch, der von Boeing und dem Black-Hawk-Hersteller Sikorsky gemeinsam entwickelt wurde. Die US-Armee begründete ihre Entscheidung unter Verweis auf das "beste Preis-Leistungsverhältnis".
Der V-280 Valor absolvierte seit 2017 Hunderte von Flugstunden und erreichte dabei eine Geschwindigkeit von mehr als 300 Knoten (555 km/h). Ursprünglich waren 280 Knoten (rund 520 km/h) das Ziel - daher auch der Name V-280.
Bell will den Kipprotor-Hubschrauber in Kooperation mit dem Rüstungskonzern Lockheed Martin herstellen, der unter anderem Elektronik beisteuert. Im Unterschied zum Vorgängermodell, Bell-Boeing V-22 Osprey, sind die beiden Triebwerke fest waagrecht in die Flügel eingebaut, nur die Rotoren können geschwenkt werden. Die Antriebswelle erstreckt sich über die komplette Spannweite. So kann ein Triebwerk beide Rotoren antreiben, falls das zweite Triebwerk ausfallen sollte.
Kipprotor-Hubschrauber sollen die Vorteile von Helikoptern und Flugzeugen vereinen. Sind die Rotoren in der vertikalen Position, sind Starts, Landungen und andere Manöver möglich, wie bei normalen Hubschraubern.
Im horizontalen Modus fungieren die Rotoren wie Flugzeug-Propeller. Dadurch kann die Maschine schneller fliegen als herkömmliche Hubschrauber, hat einen geringeren Treibstoffverbrauch und damit eine höhere Reichweite.
Die maximale Reichweite des V-280 wird mit 3.900 Kilometern angegeben. Im Kampfeinsatz sind es immerhin bis zu 1.480 Kilometer. Der Hubschrauber soll neben einer 4-köpfigen Crew bis zu 14 Soldaten transportieren können.
Die Traglast beläuft sich auf 4,5 Tonnen. Zusätzlich zur Bewaffnung für 2 Bordschützen, kann der V-280 auch mit Raketen bestückt und als Angriffshubschrauber eingesetzt werden.
Die Auftragsvergabe an den Hersteller umfasst zunächst nur die Fertigstellung des digitalen Designs und beläuft sich auf 232 Millionen Dollar, berichtet The Drive. Insgesamt werden bis zum Aufbau der Hubschrauberflotte laut der US-Armee mehr als 8 Milliarden Dollar an Bell fließen.
Black Hawk wurde zur Ikone
Vom UH-60 wurden bisher 4.000 Stück gebaut. Beim österreichischen Bundesheer kommt er in der Variante S-70 zum Einsatz.
Die USA nutzten den Black Hawk erstmals im Kampfeinsatz 1983, bei der Invasion von Grenada. In der Populärkultur wurde der Hubschrauber durch die Schlacht von Mogadischu bekannt, die 1993 stattfand. Darin wurden zwei UH-60 abgeschossen, woraufhin eine Rettungsmission startete. Der Vorfall ging als Black Hawk Down in die Geschichte ein und wurde auch verfilmt.
Bei der Operation im Jahr 2011, die zum Tod von Osama Bin Laden führte, kam ein modifizierter Black Hawk der Modellvariante MH-60 zum Einsatz, der bislang geheim war. Die Modifikationen sollten ihn leiser machen, um Feinde nicht frühzeitig zu warnen.