Interne Sony-Zahlen zur PlayStation irrtümlich geleakt
Sony hat vor Gericht ein Dokument vorgelegt, das nur mit einem Filzstift geschwärzt wurde. Beim Scannen des Dokuments kamen die geschwärzten Informationen wieder zum Vorschein. Dabei wurden Verkaufs- und Nutzer*innenzahlen zu den beliebtesten Playstation-Spielen geleakt. Das Gericht hat die öffentlich zugänglichen Dokumente zwar wieder entfernt, sie wurden aber bereits von Journalist*innen und Mitbewerbern heruntergeladen.
Millionen Menschen spielen nur Call of Duty
Wie The Verge berichtet zeigen die Dokumente, dass 2021 eine Million PlayStation-Besitzer*innen nichts anderes als Call of Duty (Activision) spielen. Weiter ist dort zu lesen, dass zudem mehr als 6 Millionen Nutzer*innen 70 Prozent ihrer Zeit auf der Konsole mit Call of Duty verbrachten. Diese Hardcore-Spieler*innen verbrachten im gesamten Jahr im Schnitt 296 Stunden mit dem Shooter.
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Activision-Übernahme: Xbox vs. US-Kartellbehörde (FTC)
Seit 22, Juni muss sich Microsoft vor Gericht gegen Vorwürfe der FTC verteidigen. Die Behörde hat Microsoft die Übernahme von Activision / Blizzard untersagt. Dabei geht es unter anderem um eine mögliche Xbox-Exklusivität von Call of Duty. Xbox hat bisher deutlich gemacht, dass es keine Pläne dafür gibt. Die Sony-Dokumente sollten dem Gericht einen Einblick geben, wie eine potenzielle Exklusivität die Mitbewerber beeinflussen würde. Eine Entscheidung, ob die Übernahme vollzogen werden kann, soll in den nächsten Tagen fallen.
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Sony verdient Milliarden mit CoD
Sony hat im Dokument zudem mittgeteilt, wie viel Einnahmen Call of Duty generiert. 2021 brachte das Spiel allein in den USA 800 Millionen Gewinn für PlayStation. Ganz genau lässt sich die weltweite Zahl nicht erkennen, es könnte sich aber um 15,9 Milliarden Dollar handeln. Wie viel Activision genau von diesen Einnahmen abbekommt, sagt Sony nicht. Allerdings lässt sich aus dem Dokument entnehmen, das Sony typischerweise um die 10 Prozent an die Entwickler abtritt.
Sony hat noch für ein Spiel einen exklusiven Marketingdeal mit Activision für Call of Duty. Der Titel soll Ende 2023 erscheinen. Der Deal sichert PlayStation zwar nicht zu, dass CoD nur auf ihren Konsolen erscheint, bietet aber exklusive Spielinhalte und Vorteile, die auf anderen Plattformen nicht verfügbar sind. In einem Spiel, das vor allem im Online-Multiplayer gezockt wird, ist das ein enormer Vorteil.
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Mehr als 200 Millionen für Last of Us 2 und Horizon
PlayStation konnte schon immer mit seinen hervorragenden Exklusivtiteln Spieler*innen für sich gewinnen. Das Dokument verrät nun auch, wie viel die letzten beiden Blockbuster gekostet haben. Der cineastische Zombie Survival-Shooter The Last of Us 2 hat demnach 220 Millionen Dollar gekostet. Mehr als 300 Mitarbeiter*innen haben an dem von Naughty Dog entwickelten Spiel gearbeitet.
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Der gefeierte Nachfolger von Horizon Zero Dawn, das postapokalyptische Roboter-Dino-Spiel Horizon: Forbidden West, soll 212 Millionen gekostet haben. Beim niederländischen Entwicklerstudio Guerilla haben insgesamt 200 Mitarbeiter*innen am Spiel gearbeitet.
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Teure Entwicklung, großer Gewinn
Auch wenn das enorme Summen sind, überraschen die hohen Entwicklungskosten für Blockbuster-Titel nicht. Das 2013 erschienene GTA V hat bereits 250 Millionen gekostet. Der Nachfolger, GTA 6, soll einigen Quellen zufolge über eine Milliarde kosten. Das 2009 erschienene CoD: Modern Warfare hat ebenfalls 200 Millionen gekostet.
Der Online-Multiplayer-Shooter Destiny, der 2014 erschienen ist, hat sagenhafte 500 Millionen Dollar gekostet. Insbesondere Online-Games generieren über Jahre hinweg konstant Einnahmen, was die Ausgaben in den meisten Fällen in kürzester Zeit wieder einspielt.
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