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WWE 2K22 im Test: Mehr Action, aber noch lange nicht perfekt

Ding, Ding, Ding – Nach einer Pause steigen die Wrestler*innen der WWE wieder in den Ring. Vergangenes Jahr ist kein neuer Teil auf den Markt gekommen, weil der Publisher 2K wohl nach WWE 2K20 nicht den nächsten großen Flop verbuchen und den Entwickler*innen von Visual Concepts mehr Zeit für Qualität verschaffen wollte.

Im Netz finden sich vom Vorgänger einige Sammlungen von Glitches und Bugs. Diese führten beispielsweise zu schauerlichen Anblicken, die man sonst aus Horror-Filmen kennt, und zu schwebenden oder feststeckenden Teilnehmer*innen im Ring, die Kämpfe mehr oder weniger lahmlegten.

WWE 2K22 ist für PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S und PC verfügbar. Ich habe das Spiel auf der PS4 getestet.

Spannende Prügelaction

Die Steuerung wurde überarbeitet, nach einem Tutorial ist der Einstieg ins Spielgeschehen auch recht einfach. Allerdings entdeckt man und verinnerlicht einige der zahlreichen Angriffs-Möglichkeiten innerhalb und außerhalb des Rings erst durch mehrere gespielte Partien.

Angriffe können je nach Art unterschiedlich abgewehrt werden. Erlerntes Timing ist dabei alles und gezielte Abwehr kann das Blatt in einem Kampf wenden. Griffangriffe, leichte und schwere Kombos können unter anderem mit sogenannten „Breaker“ geblockt werden, indem man die gleiche Taste wie der Gegner drückt, was ein wenig Rateglück erfordert.

Entscheidend bleiben aber oft, wie auch im „realen“ Kampfgeschehen, die individuellen Top-Moves der Superstars. Für die Nutzung dieser Attacken muss man einer der beiden Leisten im HUD füllen. Die blaue Leiste wird durch Angriffe, Abwehrmanöver und erhaltenen Schaden gefüllt und ermöglicht den Signature Move. Sie kann aber auch für spezielle Angriffs- und Abwehr-Moves eingesetzt werden.

Hat man den Signature durchgeführt, kann der Finisher genutzt werden, der den größten Schaden verursacht. Mit ihm hat man die größte Erfolgschance für den vollständigen Pin des Gegners. Der Finisher kann aber auch durch die gelbe Leiste direkt erhalten werden, die durch Angriffe, verursachten Schaden oder Spott- bzw. Provokationsgesten voll wird.

Starke Angriffe wie diese können aber ebenfalls abgewehrt werden und müssen auch bei erfolgreichen Durchführung nicht unbedingt das Ende bedeuten. Die Siegeschance sinkt natürlich mit dem Zustand des Superstars, der durch eine abnehmende grüne Leiste und einer Körper-Anzeige im HUD ersichtlich ist. Allerdings können richtiges Timing bei Angriffen und Abwehr auch noch in schlechter Ausgangslage viel am Kampfausgang ändern. Sowohl gegen KI-Gegner als auch in Offline-Multiplayer-Runden war es oft sehr spannend zu sehen, wer sich am Ende jubelnd von den Fans feiern lässt.

WWE 2K22 bietet aufregende Kämpfe mit dynamischen Bewegungen, wie aus den echten Shows. Das Blatt kann sich schnell wenden, wenn man auf seine Abwehr achtet und Attacken zur richtigen Zeit einsetzt. Allerdings muss man für bestimmte Angriffe ein Gefühl entwickeln, um nicht danebenzuschlagen bzw. zu springen.

Die Matchoptionen sind breit gefächert. Von verschiedenen Team-Duellen, Käfig-Kämpfen, Leiter-Partien, bei denen man ein aufgehängtes Objekt ergattern muss, Table-Matches, wo man den Kontrahenten durch einen hölzernen Tisch befördern muss bis zu Backstage Prügeleien – es gibt viel Auswahl.

Einige Cut-Scenes wurden allerdings nicht auf die Art des Matches angepasst. So kann es schon mal vorkommen, dass die virtuellen Show-Gladiator*innen durch Käfigwände hindurch gegen die Ringkante knallen. Bugs waren während der gesamten Spielzeit sonst nicht oft zu sehen. Wenn sie überhaupt vorkommen, dann vielleicht einmal pro Match und haben den Kampf nie wirklich zum Stillstand gebracht oder für großes Ärgernis gesorgt.

Allerdings je mehr Teilnehmer*innen (maximal 8) beteiligt sind und je mehr Gegenstände eingesetzt werden, desto ruckeliger wird das Spielgeschehen. Man verfehlt Gegner leichter, Leitern bewegen sich unerklärlich durch den Ring und es kommt öfter zu physikalisch-unrealistischen und unlogischen Bewegungen. Insgesamt bietet das Spiel aber einen recht flüssigen Kampfverlauf.

Online ist es merklich nicht so gut, da die Server offenbar der Wrestling-Action nicht immer vollkommen standhalten. Viele Delays bringen Kämpfe zum Stocken und vermindern den Spaß. Auch nicht gerade förderlich war es, dass Online-Gegner oft übermäßig starke Superstars erstellt haben, die selbst nach dem 10. Finisher nicht liegen bleiben. Hier sollte es Grenzen geben.

Weiters ist es seltsam, dass bei bestimmten Bewegungen kein Eingreifen möglich ist. So kam es oft vor, dass ich warten musste, bis mein Gegner friedlich und in Ruhe den Ring betritt, bis ich ihn greifen oder attackieren konnte. Habe ich es währenddessen probiert und wortwörtlich ins Leere gegriffen, hatte er oder sie meist genug Zeit, um den nächsten Move durchzuführen.

Ab und zu kommt es vor, dass Attacken in actionmäßigen Kameraeinstellungen gezeigt werden, was den Move regelrecht spüren lässt. Dies könnte jedoch deutlich öfter vorkommen. Allgemein ist die Sicht meist eher starr auf den Ring gerichtet und passt sich zu selten der Situation an. Ob Sprung, Splash oder Suplex: Oft vermisst man die Perspektiven, die es sonst bei WWE-Kämpfen gibt.

The Rock und John Cena

Visuell ist das Spiel sonst überzeugend. Grafisch wurden die meisten Wrester*innen sehr gut nachgebildet. Ob es auf Next-Gen-Konsolen nochmal besser ist, kann ich nicht beurteilen. Die Fans im Hintergrund können sich auch sehen lassen und sind ihrer Rolle gemäß gut animiert, könnten aber vor allem akustisch schon für mehr Stimmung sorgen.

Der Pfad des ewigen Underdogs

Im SHOWCASE-Modus spielt man sich durch die Karriere einer der populärsten Wrestler der WWE und dem diesmaligen Cover-Star, Rey Mysterio. Hier bestreitet man ausgewählte Kämpfe, die Meilensteine in seiner Laufbahn darstellen sollen. Komisch ist allerdings, dass einer der Höhepunkte fehlt, als der Leichtgewicht-Kämpfer 2006 den größten Titel von Smackdown (World Heavyweight Championship) bei Wrestlemania 2006 gewann – einer der bedeutendsten Kämpfe des maskierten Akrobaten. Vor allem gegen Ende sind dafür eher fragwürdige Kämpfe dabei, die nicht wirklich herausstechen.

Während den Duellen der maskierten Legende muss man spezielle Angriffe durchführen, um vorgegebene Ziele zu erreichen. Erfüllt man die Aufgaben, kann man einige Charaktere, Arenen und Titel freischalten.

Bei manchen dieser durchzuführenden Attacken geht das Spielgeschehen vollkommen flüssig in alte Aufnahmen dieser Kämpfe über, die von dem Akrobaten selbst kommentiert werden. Rey Mysterio begleitet den ganzen Ablauf mit Kommentaren und Interviewsequenzen. Der Modus gestaltet sich dadurch wie eine Art interaktive Dokumentation.

Als ehemaliger Mysterio-Fan verspürte ich große Nostalgie und konnte einige der mir bekannten Kämpfe nachspielen. Für die Spieler*innen unter euch, die mit dem Hauptcharakter dieses Modus nichts anfangen können und auch nichts über ihn erfahren wollen (Wie könnt ihr?), wird der Showcase-Bereich jetzt nicht das Highlight sein.

Gescheitertes Pendant zu Fifa Ultimate Team

Bei „Meine Fraktion“ sammelt man Karten der Kämpfer*innen, die man antreten lassen kann. Dabei sucht man sich je nach Match bis zu 4 Karten aus, die für die eigene Fraktion antreten. Insgesamt gibt es 3 verschiedene Credits. 2 davon können durch das Absolvieren von Herausforderungen und Kämpfen erworben werden.  Die Dritte kann ausschließlich durch Mikrotransaktionen gekauft werden, ist aber kein Muss.

Sowohl durch den Kauf als auch durch erfüllte Aufgaben erhält man Karten-Packs, bestimmte Superstar-Karten, Verträge, um sie auch einsetzen zu können, sowie Booster-Karten. Viele der Kämpfe sind keine Einzelkämpfe, wodurch sie sehr langwierig werden. Es ist nach geraumer Zeit auch anstrengend immer wieder in vorgegebenen Matches mit bis zu 8 Wrestler*innen anzutreten, vor Allem wenn die Partner*innen nicht immer intelligent zusammenarbeiten.

Sogenannte „Evolutionskarten“ von den Wrestler*innen kann man mit erfüllten Aufgaben hochstufen und zu selteneren Karten entwickeln, wobei die Ziele oft enormen Aufwand erfordern. So musste ich unter anderem 65 Laufangriffe oder 100 Angriffe auf einen auf dem Boden liegenden Gegner durchführen, um die nächste Stufe einer Karte zu erreichen. Passend zu aktuellen Events gibt es auch immer wieder neue Karten.

Der Reiz besteht aber eigentlich nur darin diese zu sammeln und so sein Level zu steigern. Es gibt keine Möglichkeit sich gegen andere Spieler*innen online zu messen. Für die Karten gibt es auch keinen Online-Markt, wo man sie traden könnte, wie es bei Fifa Ultimate Team der Fall ist. Für mich ist der Modus in dieser Form verzichtbar und sollte in vielen Aspekten ausgeweitet werden.

Deine WWE-Karriere

Im Modus „MyRise“ kann man sowohl einen weiblichen als auch einen männlichen Superstar erstellen, um mit ihr oder ihm eine eigene Karriere bei der WWE zu starten. Die Idee ist zwar gut, die Umsetzung lässt aber zu wünschen übrig. Die spannenden Rivalitäten, Geschichten und Fehden inklusive überraschenden Wendungen sind nicht immer vorhanden. Viele Karrierewege werden von eher enttäuschenden Gesprächs-Animationen mit mehr oder weniger stillstehenden Wrestler*innen getragen.

Dann verbringt man noch viel Zeit bei der Beantwortung von Posts auf sozialen Medien und Direktnachrichten, woraus sich auch Kämpfe und Geschichten entwickeln. Ja, die WWE ist auch im digitalen Zeitalter angekommen, aber bessere Story-Verläufe und die Entstehung dieser, hätte man sich schon gewünscht. Je nachdem, welche Antworten man in den Konservationen auswählt, verändert sich die Handlung bzw. die Art der Kämpfe und die jeweiligen Kontrahent*innen. So kann man beispielsweise die Rolle des klassischen Schurken einnehmen oder der respektvolle Held sein, der auf faire Mittel setzt. Es lohnt sich den Modus auf jeden Fall mehrmals durchzuspielen.

Man wechselt in MyRise zwischen verschiedenen Orten wie einem Luxushotel, einem Billiard-Salon oder dem Büro des General Managers. Was beim ständigen Reisen auffällt sind die langen Ladezeiten. Das Gesamtbild ist aber kein Schlechtes. Auch nach einigen Kämpfen wollte ich immer weiter machen, um zu sehen, wie es auf der WWE-Karriereleiter weitergeht. Sich zu Beginn im Trainingslager zu beweisen und später die Rangliste aufzusteigen, um gegen die größten Stars um Titel zu kämpfen, sorgt auch als ehemaliger WWE-Fan für Begeisterung.

Um überhaupt anzufangen, beginnt man mit der Erstellung des Superstars, was sehr detailliert durchgeführt werden kann. Wer viel Zeit investiert, kann seiner Kreativität, wie in kaum einem anderen Kampfspiel, freien Lauf lassen. Ob Narben, Tattoos, ersichtliche Adern oder die verrücktesten Frisuren und Kostüme, die Auswahl und Positionierungsmöglichkeiten sind sehr vielfältig. Zudem entscheidet man sich auch für die Hintergrundgeschichte des Superstars, was die Story beeinflusst. War man früher MMA-Kämpfer, professioneller Footballspieler, Schauspieler, oder ist man der neue Indie-Star, der von Booker-T ausgebildet wurde?

Außerdem wählt man den Kampfstil und Gewichtsklasse, die der Figur gewisse Vor- und Nachteile bei seinen Fähigkeiten einbringen. Nach abgeschlossenen Storys erhält man Upgrade-Punkte, die man nach Belieben verteilen kann.

WWE zum Selberbasteln

Allgemein bietet WWE 2K22 eine große Auswahl an Wrestler*innen aus Smackdown, Raw und NXT, die man jedoch bei normalen Kämpfen im Exhibition-Modus in einem einspaltigen Menü mühsam heraussuchen muss. Bis auf ein paar Ausnahmen, sind viele beliebte Legenden verfügbar wie der Ultimate Warrior, Trish Stratus oder Hulk Hogan. Zudem haben manche mehrere Versionen aus unterschiedlichen Jahren, wie der Undertaker, Eddie Guerrero und natürlich Rey Mysterio.

Wenn wer fehlt, kann man ihn oder sie einerseits selbst nachbauen oder herunterladen. Unter Community-Inhalte finden sich Superstars und die passenden Movesets, die von anderen Spieler*innen kreiert und hochgeladen wurden. Es sind aber nicht nur ehemalige WWE-Stars vorhanden, sondern auch jede Menge lustige Charaktere, die man in den Ring steigen lassen kann. Unter den meist heruntergeladenen Inhalten fand ich beispielsweise Spider-Man, Donald Trump, Deadpool, Son Goku oder den US-Rapper 6ix9ine.

Wer das Feuerwerk von Edge will, der muss sich auch so bewegen wie er.

Hat man einen Superstar erstellt, kann man auch den Einzug in den Ring und den Jubel nach Wunsch bestimmen. Im Gegensatz zu vielen älteren Teilen der WWE-Spiele wurden hier die Möglichkeiten aber eingeschränkt. So konnte man früher das Feuerwerk, die Art und Weise, wie ein Superstar die Show betritt, in den Ring steigt und mehr einstellen. Jetzt hängen diese früher einzeln bestimmbaren Bewegungen und Effekte vorgefertigt zusammen.

Zwar kann man sich eine Einzugsmusik aussuchen, ein Video auf dem Bildschirm der Eingangsbühne gibt es aber nicht. Da musste ich mich mit einer kleinen unspektakulären Auswahl an Bildeffekten zufrieden geben. Abgesehen von Superstars, können auch vielfach verwendbare Bildmotive, Arenen, Championship-Gürtel oder ganze Shows selbst kreiert und geteilt werden.

Deine Show

Beim GM-Modus übernimmt man, wie der Name schon verrät, die Rolle des General Managers und leitet eine eigene Show. Ziel ist es bessere Quoten als die konkurrierende Show zu erhalten. Hier erstellt man den eigenen Roster, bestimmt Werbemittel und muss auf sein Budget achten.

Cool ist, dass nach und nach bessere Arenen, Spezialeffekte wie Pyrotechnik und Werbemittel verfügbar sind. Das kostet Geld, was man auch für Verträge und die kurzweilige Einstellung von Legenden wie The Rock benötigt. Zudem muss man auf die Ausdauer der Athlet*innen achten, die bei anspruchsvolleren Kämpfen stärker sinkt. Ist die Ausdauer im Eimer, können Verletzungen und sinkende Moral dem Erfolg schaden.

Man kann bekannte General Manager*innen auswählen oder eine Person dafür erstellen. Je nach Manager gibt es unterschiedliche „Matchkarten“, die den Showverlauf beeinflussen. Beispielsweise eine Wellness-Karte, die einem Superstar Ausdauerpunkte gibt oder dem bzw. der Konkurrentin schaden können, indem man 3 zufälligen Superstars den Einsatz in der nächsten Show verwehrt. Diese erhält man durch die Erfüllung von Zielen oder man kauft sie. Sie geben dem sehr einfach gehaltenen Modus ein wenig Würze.

Negativ anzumerken ist, dass man nur 3 Kämpfe für einen gewöhnlichen Show-Abend buchen und 2 Promos ansetzen kann. Außerdem beschränken sich die Match-Arten auf 1 vs. 1 und 2 vs. 2. Weiters kann man Rivalitäten hier nicht selbst bestimmen und bei der Simulation nicht entscheiden, wer gewinnt.

Nach welchen Kämpfen sich die Fans sehnen, ist sehr schnell klar und macht den Modus sehr rasch vorhersehbar. Besonders beliebt sind unterschiedliche Kampfstyle und Gewichtsklassen. In echten WWE-Verhältnissen wünschen sich die Zuseher*innen aber sehr wohl auch 2 muskelbepackte Gigant*innen in einem Showdown oder akrobatische Künstler*innen in einem High-Flying-Duell.

Alles in allem ist der GM-Modus sehr basic. Hat man bereits das richtige Rezept für 5-Sterne Shows, beginnt man sich nach wenigen Stunden zu fragen, ob man wirklich Lust hat weiter zu spielen.

Dein WWE-Universe

Beim Universum-Modus hat man viel Kontrolle über die Rahmenbedingungen und kann in einem Auswahlmenü angeben, dass man um den Titel kämpfen, zu einer anderen Show wechseln oder eine Tag-Team-Partnerschaft eingehen möchte. Diesen Wünschen wird aber nicht immer nachgegangen. Der KI sollte man nicht viel überlassen, weil sie nicht wirklich zugunsten des Spielspaß agiert. Ich musste immer wieder dieselben Matches gegen die gleichen Gegner*innen bestreiten. Überraschende Wendungen, wie man sie aus den WWE-Dramen kennt, gibt es kaum.

Kommt es dann mal zu einem unerwarteten Angriff vor oder nach dem Match, wurden oft die falschen Wrestler*innen in den Szenen gezeigt. Übergänge die beim Showcase-Modus gut funktionierten, waren hier oft fehlerhaft. So ist es öfter vorgekommen, dass ich in einer Animation noch außerhalb des Rings lag, während ich beim Matchstart plötzlich in den Ring gebeamt wurde.

Fazit

WWE 2K22 bietet eine Vielzahl an Modi, die jedoch alle noch verbessert und ausgebaut werden sollten. MyRise hatte trotz seiner Macken einen Suchtfaktor. Bei My GM, Mein Universum oder Meine Fraktion hat man den Eindruck, dass sie zu schlicht gehalten oder nicht ganz fertig gedacht wurden, um das Potenzial voll auszuschöpfen. Vielleicht hätte man einen Modus streichen können, um dafür mehr in die anderen zu investieren.

Der Roster ist groß und mit den Community-Inhalten lassen sich auch der Großteil der meisten Lücken leicht schließen. Die Kämpfe sind zwar noch lange nicht perfekt, aber bieten in den meisten Fällen viel Vergnügen und präsentieren sich großteils sehr ansprechend, dynamisch und flüssig. Auch für Offline-Multiplayer-Runden mit unerfahrenen Freund*innen eignet sich das Spiel sehr gut. Ich denke, dass Wrestling- sowie WWE-Enthusiast*innen und vor allem Rey Mysterio-Fans den Kauf nicht bereuen werden.

Zweite Meinung

Gregor Gruber hat WWE 2K22 auf der PS5 gespielt:

Nach mehreren schlechten WWE-Spielen hatte ich wenig Hoffnung, dass eine einjährige Pause genug ist, um die Spielereihe zu fixen. Tatsächlich ist es einigermaßen gelungen. Die vielen Modi - auch wenn alle ihre Schwächen haben - sind definitiv ein Plus und sorgen für Abwechslung. Bei den normalen, freien Matches gibt es eine große Auswahl an Arten, plus die Möglichkeit, eigene Regeln zu erstellen. Der Superstar-Editor ist so umfangreich, dass man sich stundenlang darin verlieren kann, obwohl man eigentlich nur die Farbe des Tops bei einem vorgefertigten Wrestler-Design ändern wollte. Einen Foto-Modus fehlt allerdings immer noch.

Die Grafik ist für die PS5 eher enttäuschend. Sie ist zwar nicht so grauslich wie bei WWE 2K20, aber auch nicht, was ich mir von einem Next-Gen-Wrestling-Game erhofft hatte. Die Gesichter der Legenden sehen oft seltsam falsch aus, während aktuelle Wrestler*innen, bei denen Gesichtsscans gemacht werden konnten, annehmbar sind. Die generischen Charaktere und Zwischensequenzen im ansonsten amüsanten MyRise-Modus sind schwer anzuschauen - teilweise fühlt man sich in PS3-Zeiten versetzt.

Das Kampfsystem mit den zusätzlichen Breakern zu den bekannten Kontern und Blocks ist gewöhnungsbedürftig. Die Idee dahinter dürfte sein, dass die Kämpfe unberechenbarer werden und es mehr Chancen für Comebacks gibt. Für meinen Geschmack ist es ein wenig zu random. Zudem wirkt die Steuerung oft etwas träge, selbst wenn man mit den agilsten High-Flyern spielt. Außerdem gehen mir die Tornado-Tag-Team-Moves ab.

Fazit: WWE 2K22 wird durch seine Vielzahl an Modi, den großen Roster und die Community gerettet, die so ziemlich jeden Wrestler annehmbar nachbaut, den man sich nur wünschen kann. Aufgrund der vielen Kleinigkeiten, die aber wieder nicht passen, hoffe ich, dass es kein WWE 2K23 geben wird, sondern wieder eine Pause, um dann ein deutlich besseres 2K24 zu bekommen.

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Armin Nadjafkhani

1705Armin

Redakteur bei der futurezone seit Oktober 2021 Interessiere mich für Wissenschaft, Technologie und Medien, aber auch für Hiphop und Filmwerke.

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