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Surveillance Studies Preis: Lobende Erwähnung für Barbara Wimmer

Das Forschungsnetzwerk zu Überwachung, Technologie und Gesellschaft zeichnet mit dem Surveillance-Studies-Journalistenpreis herausragende Arbeiten zum Thema Überwachung aus. Der Preis wurde 2022 zum zehnten Mal vergeben. Die Jury, die sich aus Wissenschaftler*innen und Journalist*innen zusammensetzt, sprach eine lobende Erwähnung für Barbara Wimmer aus, für langjährige Berichterstattung und als Würdigung ihrer Arbeit insgesamt. Das schreibt Nils Zurawski auf heise.de, die den Preis sponsern.

Insgesamt ergingen die Auszeichnungen für die diesjährigen Preise des Surveillance-Studies-Forschungsnetzwerkes in Kooperation mit Telepolis an fünf Journalist*innen für ihre Arbeiten über die Luca-App, den Aufbau einer biometrischen Datenbank in Westafrika sowie Überwachung am Arbeitsplatz.

Der Hauptpreis wird geteilt und geht an Eva Wolfangel sowie das Team Alexandra Ketterer, Marie Zinkann und Maximilian Henning. Wolfangel hat den Fall der umstrittenen Contact-Tracing-App Luca-App mit einer ganzen Serie von Artikeln in der Wochenzeitung Die Zeit begleitet, die Kritik sichtbar gemacht und die Geschäftspraktiken von Luca offengelegt. Ketterer, Zinkann und Henning haben in ihrer sechsteiligen Podcast-Serie, die auf der europäischen Podcastplattform Europod.eu erschienen ist, aufgedeckt, wieso die EU 33 Millionen Euro ausgibt, um in Westafrika Biometriedatenbanken aufzubauen.

Überwachung am Arbeitsplatz

futurezone-Redakteurin Wimmer ist mit einer Artikelserie zum Thema Überwachung am Arbeitsplatz aufgefallen. Sie dokumentierte, wie Firmen IT-Sicherheit als Vorwand nutzen, um Mitarbeiter*innen zu überwachen, oder wie Amazon-Zusteller*innen in Österreich per Smartphone überwacht werden. Außerdem hat sie in Expert*innen-Interviews geklärt, was am Arbeitsplatz an Überwachung erlaubt ist und was nicht. Der Einsatz digitaler Werkzeuge führt immer öfter zur Überwachung und Kontrolle von Mitarbeiter*innen. Protokolle, Ereignis-Logs und zahlreiche weitere Daten werden miteinander verknüpft, vieles wird auch in die Cloud ausgelagert.

Nicht der erste Journalist*innenpreis

Wimmer wurde bereits mehrfach für ihre journalistische Arbeit ausgezeichnet. 2020 bekam sie den Prälat Leopold-Ungar-Anerkennungspreis für ihre Artikelserie über den AMS-Algorithmus, im selben Jahr wurde sie mit dem Dr. Karl Renner Publizistikpreis in der Kategorie "Online" für einen Bericht über die Gesichtserkennungssoftware der Polizei ausgezeichnet. Im Jahr 2018 wurde ihr der Journalistenpreis WINFRA für einen Bericht über das Fernkältesystem in der Stadt Wien, verliehen.

Wimmer arbeitet seit 2006 hauptberuflich als Redakteurin für Digitales. Seit November 2010 ist sie Redakteurin bei futurezone.at und gibt als Digital-Expertin regelmäßig Vorträge und Interviews über Netzpolitik, IT-Security und Datenschutz. Außerdem schreibt sie auch Fachbücher sowie Krimis über Digital- und Netz-Themen, wie etwa den im August erscheinenden Cyber-Krimi "Jagd im Wiener Netz". Diese werden in der Begründung der Jury ebenfalls lobend erwähnt.

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