Digitales Amt kostete bislang mehr als 7,4 Millionen Euro
Das „Digitale Amt“ sowie die Plattform oesterreich.gv.at kosteten den Steuerzahler bislang mehr als 7,4 Millionen Euro. Das geht aus einer Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der Liste Jetzt hervor, die derStandard.at veröffentlichte. Demnach entfielen allein 5,8 Millionen Euro an „externe Kosten“ für die Entwicklung der neuen E-Government-Angebote, die restlichen 1,6 Millionen Euro wurden in die Bewerbung des Angebots gesteckt.
Der Start der Plattform verlief eher holprig, insbesondere die Android-App bereitete zu Beginn starke Probleme. Das erklärt auch das bislang durchwachsene Feedback: die App hat im Play Store eine Bewertung von zwei von fünf möglichen Sternen, zum Start lag dieser Wert zeitweise nochmals deutlich niedriger.
Opposition kritisiert
Die hohen Kosten überraschen, da kaum neue Angebote für oesterreich.gv.at entwickelt, sondern vorwiegend Inhalte und Angebote anderer Plattformen zusammengeführt wurden. Lediglich wenige Dienste, beispielsweise das Ummelden des Wohnsitzes, wurden neu entwickelt. Doch auch diese Umsetzung wurde kritisiert. Der Neos-Nationalratsabgeordnete Gerald Loacker bemängelte, dass man das Einverständnis des Vermieters nicht mehr nachweisen müsse, wodurch man sich theoretisch an jeder Wohnadresse melden könnte.
Um das zu verdeutlichen, verlegte er seinen Wohnsitz kurzerhand in das Digitalministerium – worauf er wiederum von der Burghauptmannschaft angezeigt wurde. Zudem gab es aufgrund technischer Pannen Probleme beim Versand von Wahlkartenanträgen über die App.
Aufschlüsselung der Einzelkosten
Allein für die Migration von help.gv.at sowie der Entwicklung eines responsiven Designs wurden 1,2 Millionen Euro veranschlagt. Ein responsives Layout passt den Inhalt automatisch an die Bildschirmgröße an, sodass eine Webseite sowohl am PC als auch am Smartphone genutzt werden kann. Für die Entwicklung einer „sicheren Infrastruktur“ sowie das erforderliche Log-in-System verrechnete man 1,3 Millionen Euro. Den Löwenanteil macht jedoch die Anpassung der digitalen Behördenwege für die App und die Plattform aus, die mit drei Millionen Euro beziffert werden. Die Überprüfung der Benutzerfreundlichkeit sowie Feedback-Möglichkeiten kosteten 300.000 Euro.