Österreich gründet Taskforce für Produktion von Impfstoffen
Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) hat am Dienstagabend vor Journalisten die Gründung einer Taskforce angekündigt, die sich damit beschäftigen soll, die Produktion von Impfstoffen in Österreich voranzutreiben. Das Ziel: Impfstoffe sollen in großem Umfang in Österreich produziert werden - und zwar nicht nur für Österreich, sondern für den weltweiten Gebrauch. „Dass wir dafür geeignet sind zeigen Leitbetriebe wie Novartis“, so die Ministerin.
Novartis beschäftige in Österreich 5.000 Leute. Man brauche solche Unternehmen hierzulande, ergänzt durch kleinere Unternehmen und Start-ups oder Spin-offs von Universitäten.
Am Abend verschaffte sich die Regierung bei einem runden Tisch mit rund zwanzig Pharmaunternehmen einen Überblick über die vorhandenen Produktionskapazitäten. Laut Schramböck gibt es in Österreich rund 900 Unternehmen im Bereich Pharma und Lifescience. In der Branche seien 55.000 Menschen direkt beschäftigt. Diese Unternehmen würden jedes Jahr rund 300 Mio. Euro für Forschung und Entwicklung ausgeben und seien für 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts verantwortlich.
Bashing der Europäischen Arzneimittelbehörde
Einmal mehr betonte Schramböck, dass die EU in einigen Bereichen zu langsam sei. Vor allem die Europäische Arzneimittelbehörde EMA sei zu langsam. „Der Impfstoff von Johnson & Johnson ist in den USA schon zugelassen, es muss auch bei der EMA schnell gehen.“
In den Plänen Österreichs, künftig mit Dänemark und Israel intensiv zusammenzuarbeiten, was die Impfstoffproduktion und -erforschung betreffe, sieht Schramböck zudem „keinen Widerspruch zur EU-Strategie“. „Es ist erst der Beginn, der Kickoff, und wir wollen dies in weiterer Folge ausdehnen“, so die Ministerin.