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Drei lockt Mobilfunkkunden mit Gratis-Internet für zuhause

Drei hat die Integration des im vergangenen April übernommenen Festnetzanbieters Tele2 Austria abgeschlossen und geht nun als Komplettanbieter auf Kundenjagd. Wachsen will man mit neuen Angeboten, sowohl bei Privat- als auch bei Geschäftskunden.

Die Marke Tele2 sei seit heute in Österreich Geschichte, sagte Drei-Chef Jan Trionow bei einem Pressegespräch am Montag in Wien. Mit der Glasfaser-Infrastruktur des für knapp 100 Millionen Euro übernommenen Anbieters sieht er sein Unternehmen auch für den Aufbau der nächsten Mobilfunkgeneration 5G gut aufgestellt.

Gratis-Internet für Private

Privatkunden will Drei mit einem Gratis-Internetangebot für zuhause locken. Haushalte, die zwei Mobilfunkverträge bei Drei haben, bekommen nun Gratis-Internet. StartNet, so der Name des Produkts, bietet 10 Mbit/s im Download und 1 Mbit/s im Upload. Für sieben Euro wird das Produkt auch Inhabern nur eines Mobilfunkvertrags angeboten. Haushalte oder Singles, die höhere Download-Raten nutzen wollen, werden sogenannte EasyNet-Tarife ab neun bzw. 16 Euro für 20 Mbit/s bis 45 bzw. 52 Euro für 150 Mbit/s angeboten, dazu kommt eine jährliche Servicepauschale. Bis zum Jahresende können EasyNet-Kunden auch das Bewegtbildangebot Drei TV gratis nutzen.

Das Angebot gilt sowohl für Bestands- als auch Neukunden. Einen Unterschied zwischen Mobil- und Festnetz-Internet macht Drei dabei nicht. Für jeden Standort werde die jeweils beste Bandbreite der verfügbaren Mobilfunk- und Festnetztechnologie ausgewählt, sagte Drei CCO Rudolf Schrefl.

Bessere Beratung für Geschäftskunden

Bei Geschäftskunden will Drei mit verbesserten Beratungsleistungen und ebenfalls mit Gratis-Internet punkten. Kleine Unternehmen mit zwei Handyverträgen können ebenso wie Privatkunden Internet mit einer Download-Rate von 10 Mbit/s (Upload 1 Mbit/s) gratis nutzen. Mittelgroßen Firmen werden mit dem Tarif Business Premium 30 GB um 29 Euro monatlich angeboten, dazu kann das weltweite Netz des Hutchison-Konzerns (3 feel like home) kostenlos genutzt werden. Großunternehmen bietet Drei flexible Tarife und Lösungen, darunter die von Tele2 übernommene Office Connect Lösung, die neben Festnetz-Internet und WLAN fixe IP-Adressen, Webhosting und Servicelösungen beinhaltet.

Ausgebaut werde auch die Betreuung von Business-Kunden in sechs Regionalzentren in den Bundesländern, kündigte Trionow an.  Schon heute würden Geschäftskunden 22 Prozent des Gesamtumsatzes von Drei ausmachen, künftig wolle man diese Rate auf 27 Prozent steigern, so der Drei-Chef.

Seit Montag präsentiert sich Drei auch mit einem neuem, in hellblau gehaltenen Erscheinungsbild und neuem Slogan: "Macht's einfach".  "Wir machen Dinge und wollen einfache Lösungen bieten", erläuterte CCO-Schrefl.

Trend zu Komplettangeboten

Mit dem Schwenk zum Komplettanbieter folgt Drei einem internationalen Trend. Weil die Margen im Mobilfunkgeschäft sinken und reine Mobilfunkanbieter nur schwer überleben können, setzen die Anbieter auf konvergente Angebote aus Mobilfunk, Festnetz-Internet und Unterhaltung. A1 setzt mit solchen Kombi-Tarifen bereits seit Jahren der Konkurrenz zu, T-Mobile hat sich mit der Anfang August abgeschlossen zwei Milliarden schweren Übernahme des Kabel-Anbieters UPC Austria als Komplettanbieter in Stellung gebracht.

Vier Millionen Kunden angepeilt

Drei, das zuletzt 3,8 Millionen Kunden zählte und einen Umsatz von 812 Millionen Euro erwirtschaftete, will mit den neuen konvergenten Angeboten nach der Integration von Tele2 nun weiter wachsen. Als Ziel nennt Trionow vier Millionen Kunden und einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro. Mitarbeiterabbau habe es im Zuge der Übernahme keinen gegeben, sagte Trionow.

Gut aufgestellt sieht man sich auch für die nächste Mobilfunkgeneration 5G. Im April startete der Anbieter in der Wiener Seestadt Aspern den kommerziellen Betrieb der 5G-Vorstufe "Pre5G". Für die bevorstehende Frequenzauktion ist man guten Mutes. Trionow: "Wir haben ein gutes Gefühl, dass die Auktion vernünftig verläuft."

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Patrick Dax

pdax

Kommt aus dem Team der “alten” ORF-Futurezone. Beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Innovationen, Start-ups, Urheberrecht, Netzpolitik und Medien. Kinder und Tiere behandelt er gut.

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