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Energizer P18K im Kurztest: Das Smartphone mit dem größten Akku der Welt

Ein Smartphone mit der Akkulaufzeit eines Handys: Ein Wunsch, den viele Menschen hegen. Doch die Latte liegt hoch. Während alte Nokia-Handys problemlos eine Woche mit einer Akkuladung durchhalten, sind bei Smartphones bereits zwei Tage das Höchste der Gefühle. Der französische Hersteller Avenir Telecom will nun mit seinem neuesten Energizer-Smartphone diesen Traum Wirklichkeit werden lassen.

Im Energizer Power Max P18K Pop ist ein Akku mit 18.000 Milliamperestunden verbaut, knapp sechs Mal so viel wie in einem modernen Smartphone. Damit verfügt das P18K Pop über den derzeit größten Smartphone-Akku. Laut dem Hersteller soll man mit einer Ladung 90 Stunden lang telefonieren, 100 Stunden Musik hören oder zwei komplette Tage Videos schauen können. Im Standby-Modus sollen bis zu 50 Tage möglich sein - Werte, die man sonst nur von Handys kennt.

Ein Ziegel zum Einstecken

Doch wie sich im Hands-on zeigt, hat die lange Laufzeit einen Preis. Mit einer Dicke von 18 Millimeter und einem Gewicht von fast einem halben Kilogramm fühlt es sich eher wie ein Ziegel als ein Smartphone an. Es mag in die Hosentasche passen, wie der Selbstversuch zeigte, aber beim flotten Gehen macht sich die Masse unangenehm bemerkbar. Umso überraschender war die Tatsache, dass sich das auf der Rückseite abgerundete Smartphone gut halten und mit einer Hand bedienen ließ.

Der 6,2 Zoll große LC-Bildschirm gewinnt in Anbetracht seiner HD-Auflösung (2280 x 1080 Pixel) zwar keinen Preis für das schärfste Bild, die Blickwinkelabhängigkeit, Helligkeit und Farbdarstellung fallen aber überraschend gut aus. Auch die Hauptkamera - eine Triple-Kamera mit 12-, 5- und 2-Megapixel-Sensoren - lieferte im Kurzversuch gute Schnappschüsse. Das dicke Gehäuse wird auch genutzt, um eine ausfahrbare Selfie-Kamera zu verbauen. Diese wird, ähnlich wie beim Vivo Nex, mithilfe eines Motors ausgefahren und verfügt über eine Dual-Kamera (16 und 2 Megapixel). 

Keine Gefahr dank Sicherheitsfunktionen

Bei der Hardware setzt Energizer auf den neuen MediaTek-Chipsatz Helio P70 sowie 6 Gigabyte Arbeitsspeicher. Der interne Speicher von 128 Gigabyte lässt sich per microSD-Kartenslot erweitern - genügend Platz dafür ist ohnedies vorhanden. Umso kurioser, dass Energizer dennoch auf einen Kopfhörer-Anschluss verzichtet. Immerhin verbaut man einen USB-C-Anschluss, der dank USB-PD (Power Delivery) auch zum Laden anderer Geräte verwendet werden kann.

Bedenken wegen des großen Akkus müsse man laut dem Energizer-Mobile-CEO nicht haben. Verschiedene Sicherheitsfunktionen sollen sicherstellen, dass sich der Akku nicht auf gefährliche Temperaturen erwärmt. Bei zu hoher Temperatur schaltet sich das Smartphone selbstständig ab. Zudem trügt der Anschein: Statt einem 18.000-mAh-Akku wurden insgesamt drei 6.000-mAh-Akkus verbaut. Sobald einer der Akkus leer ist, springt der nächste Akku ein.

Das Laden ist eine Angelegenheit, die man auf die Nacht verschieben sollte. Der Hersteller spricht von einer Schnellladefunktion, spezifiziert aber nicht die technischen Details. Laut dem CEO soll sich der Akku mit dem offiziellen Ladegerät aber binnen fünf Stunden voll laden lassen.

Ab Sommer

Warum übrigens 18.000 mAh? Weil der frühere Rekordhalter - das Energizer Power Max P16K Pro - über einen 16.000 mAh Akku verfügte und 18.000 mAh das Maximum sei, das sich in eine vernünftige Größe packen lasse. Ob das wuchtige Smartphone eine vernünftige Größe hat, muss wohl jeder Nutzer für sich beantworten. Da die aktuellen faltbaren Smartphones im zusammengeklappten Zustand aber ähnlich dick sind, verzeiht man dem P18K Pop die Monstermaße.

Das Smartphone soll im Sommer für 599 Euro auf den Markt kommen. Ob es auch in Österreich erhältlich sein wird, hängt davon ab, ob es ein Händler in sein Portfolio aufnimmt.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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