Laser von selbstfahrendem Auto zerstört Kamera
Viele der selbstfahrenden Autos nutzen LIDAR, um die Strecke und Umgebung zu erfassen. Dies funktioniert ähnlich wie ein Radar, allerdings auf der Basis von Lasern. Diese sind für das menschliche Auge nicht sichtbar und laut den Herstellern solcher Systeme auch nicht gefährlich.
Für Digitalkameras sieht die Sache anders aus, wie jetzt ein Besucher der CES feststellen musste. Er fotografierte auf der Elektronikmesse ein selbstfahrendes Auto mit dem LIDAR-System des Herstellers AEye. Später bemerkte er, dass auf allen darauffolgenden Bildern zwei rosa Punkte und Striche waren, die sich über das gesamte Bild erstrecken.
Für ihn war das besonders ärgerlich, da es sich bei der Kamera um eine Sony Alpha 7R2 handelte, die er erst vor wenigen Wochen neu gekauft hatte. Hierzulande kostet die Kamera um die 1800 Euro. Da die Bildfehler auch blieben, wenn er ein Foto mit geschlossenem Objektiv machte, schlussfolgerte er, dass der Sensor der Kamera beschädigt ist.
Er kontaktierte daraufhin AEye, die ihn anboten, die defekte Kamera zu ersetzen. In einem Statement gegenüber Ars Technica sagte der CEO von AEye, dass das LIDAR zwar harmlos für Menschen ist, aber Kamera-Sensoren einen thermalen Schaden dadurch erleiden können. Dies sei der Fall, weil Kameras bis zu 1000-mal empfindlicher auf Laser reagieren als das menschliche Auge.
AEye wirbt damit, dass ihr LIDAR stärker ist und deutlich mehr Reichweite als die Systeme der Konkurrenz hat. AEye gibt als Reichweite 1000 Meter an, während die LIDARs der Konkurrenz meist 200 oder 300 Meter Reichweite haben.
Aber nicht nur die unsichtbaren Laser von LIDARs sind gefährlich für Kameras. Auch sichtbare Laser können die Sensoren dauerhaft schädigen. In folgendem Video einer Hochzeitsfeier ist zu sehen, wie ein Laser, so wie er auch bei Veranstaltungen in Lokalen eingesetzt wird, direkt auf Kamera trifft. Danach ist ein permanenter, horizontaler Streifen im Bild zu erkennen.