Microsoft zwingt Nutzer, Links in Edge zu öffnen
Microsofts hauseigener Edge-Browser hat sich in den vergangenen Jahren zwar deutlich verbessert, laut Microsoft wird er aber wohl noch zu wenig genutzt. Deshalb wählt das Unternehmen einen unüblichen Weg, indem es Nutzer*innen in Unternehmen zwingt, Edge zu verwenden.
IT-Administrator*innen wurden so kürzlich benachrichtigt, dass Outlook und Teams künftig den eingestellten Standardbrowser ignorieren, sobald darin ein Link angeklickt wird. Stattdessen wird nur noch Microsofts Edge geöffnet, wie ein Screenshot auf Reddit besagt. Soll ein anderer Browser sein, muss das in Outlook bzw. Teams explizit eingestellt werden.
Ansonsten werden die Standardbrowser-Einstellung in Windows nicht eingeschränkt, beruhigt die Aussendung. Das "Feature" soll in den nächsten 30 Tagen für Outlook ausgerollt werden, Teams soll zu einem späteren Zeitpunkt folgen.
IT-Admins sind sauer
IT-Admins in Unternehmen stößt die Regelung sauer auf. Während Firmen mit Microsoft 365 Enterprise die Richtlinien für den gesamten PC-Bestand gleichzeitig ändern können, müssen Microsoft-365-Business-Nutzer*innen die Änderung auf den jeweiligen einzelnen Rechnern vornehmen. Besonders mühselig dürfte das in Unternehmen werden, die Microsoft Edge aus Sicherheitsgründen nicht nutzen oder auf einen anderen Browser als Standard ausgerichtet sind.
"Diese Änderung wurde entwickelt, um Outlook- und Microsoft Teams-Benutzer*innen einen einfacheren Weg zu bieten, das Wechseln zwischen Fenstern und Tabs zu reduzieren, damit sie sich besser konzentrieren können", gibt eine Microsoft-Sprecherin gegenüber The Verge an. "Durch das Öffnen von Browser-Links in Microsoft Edge kann die ursprüngliche Nachricht in Outlook oder Teams auch zusammen mit Webinhalten angezeigt werden, um einfach auf die Nachricht zuzugreifen, sie zu lesen und darauf zu antworten. Kund*innen haben die Möglichkeit, diese Funktion in den Einstellungen zu deaktivieren."
Microsoft will seinen Browser pushen
Bereits 2018 testete Microsoft eine ähnliche Funktion, damals mit der Windows 10 Mail App, wo Links ebenfalls in Edge geöffnet wurden. Die Neuerung wurde dank Kritik von User*innen allerdings nie breit umgesetzt. In den Anfangszeiten von Windows 11 war es ebenso ausgesprochen mühsam, Standard-Apps festzulegen oder zu verändern. Erst ein Update verbesserte diesen Prozess. Microsoft dürfte aber weiterhin daran interessiert sein, Wege zu finden, um die Standardbrowser-Auswahl möglichst zu seinen Gunsten zu beeinflussen.