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Nordkoreas erstes eigenes E-Auto hat einen Haken

Hat Nordkorea sein erstes eigenes Elektroauto entwickelt? Diesen Eindruck will zumindest ein Video erwecken, in dem zahlreiche Errungenschaften von nordkoreanischen Unternehmen gezeigt werden. Neben Edelmetallen aus dem Bergbau und modernen Smartphones wird in dem Clip auch ein schnittiges E-Auto präsentiert.

Das elektrische Gefährt mit der Bezeichnung "Madusan" soll eine Reichweite von 720 Kilometer aufweisen, heißt es. Doch ein genauer Blick auf das Fahrzeug lässt die Alarmglocken schrillen. 

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Eine ziemlich auffällige Täuschung

Mit einfachsten Mitteln und den billigsten Tricks wurden bei dem Elektroauto das Logo abgedeckt. Eine unübersehbare, rechteckige Form soll darüber hinwegtäuschen, dass das Fahrzeug gar kein nordkoreanisches Erzeugnis darstellt. 

Wie unschwer zu erkennen ist, handelt es sich bei dem "Madusan" eigentlich um einen BYD Han. Nach einem Vergleich der Rücklichter sowie der Frontpartie ist es schwer abzustreiten, dass das nordkoreanische Regime ein chinesisches E-Auto als eigene Errungenschaft verkauft. 

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In nordkoreanischer Zeitschrift aufgetaucht

Aufgetaucht ist das besagte Video übrigens auf der Website "Foreign Trade of the DPRK". Das ist eine nordkoreanische Zeitschrift, die als Außenhandelsmagazin der nordkoreanischen Machthaber gilt. Laut chinesischen Medien ist darin die Rede von einem Unternehmen beziehungsweise einer Organisation namens "Madusan Economic Federation".

Um was es sich dabei konkret handelt, ist nicht restlos geklärt. Einerseits soll die "Madusan Economic Federation" nordkoreanische Produkte auf dem Weltmarkt anbieten, andererseits sollen darüber Produkte nach Nordkorea importiert werden - etwa Autos.

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BYD-Fahrzeuge als nordkoreanische Polizeiautos

Es ist nicht das erste Mal, dass BYD-Fahrzeuge in Nordkorea gesichtet wurden. Als der damalige Diktator Kim Jong-il im Jahr 2011 verstarb, fanden sich Zehntausende weinende Menschen zu den Trauerfeierlichkeiten in Pjöngjang zusammen. In der Wagenkolonne, die den Leichnam des Machthabers begleitet, fanden sich auch BYD-Polizeiautos. Das Logo wurde damals übrigens nicht überklebt.

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