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Alle Philips Hue Lampen können zu Bewegungsmeldern werden

Wer Lampen und Leuchtmittel der Philips-Hue-Serie besitzt, hat mehrere potenzielle Bewegungsmelder im Haus. Die smarten Glühbirnen sollen via Softwareupdate mit der Funktion nachgerüstet werden.

Das neue Feature namens Hue MotionAware nutzt hochfrequente Radiowellen, die von den ZigBee-Modulen in den Lampen ausgesendet werden. Um es zu nutzen, ist allerdings die neue Basisstation Hue Bridge Pro (UVP: 89,99 Euro) nötig. Hat man sich diese angeschafft, sollen alle nach 2014 hergestellten Glühbirnen und Leuchten Bewegungen erkennen können.

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Es gibt noch andere "Aber": Um MotionAware nutzen zu können, müssen sich mindestens 3 Hue-Leuchtmittel in einem Raum befinden. Außerdem sind tragbare Geräte wie Hue Go oder smarte Tischleuchten nicht kompatibel. Auch Smart Plugs sind von der Funktion ausgenommen.

Standorterkennung dank Trilateration

Dass 3 Leuchten in einem Raum notwendig sind, hat wohl den Grund, da die Bewegungserkennung durch eine Art Trilateration ermittelt wird. Bewegt man sich neben den Geräten vorbei, verändert sich die Signalstärke zwischen den Geräten. Um eine eindeutige Position eines sich bewegenden Objekts zu erhalten, sind dabei 3 Referenzpunkte, also Hue-Geräte, nötig. 

Die Daten werden an die Hue Bridge Pro gesendet, wo sie ausgewertet werden. Die ältere V2-Bridge ist nicht leistungsstark genug dafür, weshalb für die Bewegungserkennung eine neue Bridge notwendig ist.

Ähnlich funktioniert auch die Standortbestimmung durch GPS. Hier wird allerdings nicht die Signalstärke genommen, um den Abstand zu ermitteln, sondern die Zeit, die ein Signal braucht, um zwischen Sender und Empfänger zu reisen.

Um eine Zone einzurichten, in der Bewegungen erkannt werden sollen, sollten sich die Leuchtmittel nicht genau in einer Reihe befinden, sondern im Raum verteilt sein. Über die App lassen sich Automationen einrichten, die starten, wenn eine Bewegung erkannt wird. So kann man damit etwa auch Hue-Geräte steuern, die sich nicht im Raum befinden, in dem die Bewegung erkannt wurde.

Integration in Hue Secure möglich

„Alle Funktionen, die sie mit unseren physischen Bewegungssensoren erhalten - einschließlich des Einschaltens bei Erkennung einer Bewegung oder des Ausschaltens, wenn für einen bestimmten Zeitraum keine Bewegung festgestellt wurde - können mit MotionAware konfiguriert werden“, sagt George Yianni, CTO und Gründer von Hue, in einem Interview mit The Verge.

MotionAware benötigt dabei - wie der Name schon sagt - Bewegung, um die Anwesenheit einer Person (oder eines Haustiers) zu erkennen. Ein Empfindlichkeitsregler in der App hilft dabei, dass die Lichter nicht immer angehen, wenn sich etwa die Schlange im Terrarium bewegt oder der Hund in der Nacht durch die Küche spaziert.

Die Bewegungserkennung lässt sich auch in Hue Secure integrieren, der Sicherheitsplattform des Unternehmens. So kann MotionAware auf Wunsch einen Alarm oder eine Warnmeldung auslösen, wenn eine Bewegung erkannt wird. Für die Zusammenarbeit mit Überwachungskameras ist ein Hue-Secure-Abonnement nötig (39 Euro pro Kamera pro Jahr). Beschränkt man sich auf reine Sicherheitsbenachrichtigungen, soll ein neues Abo für ein Dollar pro Monat fällig werden. Der Preis für Österreich steht noch nicht fest.

MotionAware ist dabei vollständig optional und muss manuell in der Hue-App aktiviert werden. Bewegungsdaten werden lokal gespeichert, sofern sie nicht mit der Sicherheitsplattform kombiniert werden.

Besser als Bewegungserkennung über WLAN

Die Technologie ist nicht neu. Die Hue-Tochter Wiz brachte bereits 2023 eine WLAN-Version von MotionAware heraus. Die Funktion namens SpaceSense nutzte dabei die Änderung im WLAN-Signal, um Bewegungen zu erkennen. Durch die Nutzung von Radiowellen soll MotionAware allerdings genauer sein und weniger Fehlalarme ausgeben. "Wir haben etwas geschaffen, das deutlich besser ist als alles andere auf dem Markt, einschließlich unserer eigenen WLAN-Lösung“, sagt Yianni.

Ganz einfach soll die Entwicklung nicht gewesen sein. "Wir haben festgestellt, dass es recht einfach ist, eine beeindruckende Demo zu erstellen, aber es ist ziemlich schwierig, etwas zu entwickeln, das zuverlässig und schnell genug für den realen Einsatz in den komplizierten Verhältnissen unserer Haushalte funktioniert", wird Yianni zitiert.

Vorerst nur 4 Zonen pro Bridge möglich

Wegen technischer Einschränkungen ist begrenzt, wie viele bewegungsempfindliche Zonen eingestellt werden können. Pro Bridge sind nur 4 solcher Zonen möglich. "Mit der Zeit können wir das vielleicht erweitern", stellt Yianni in Aussicht: "Aber das belastet das Netzwerk."

Noch kann MotionAware keine Abläufe auf Geräten anderer Unternehmen auslösen, die im Smart-Home-System integriert sind. Die Funktion ist allerdings Teil von Hues offen zugänglicher Schnittstelle.

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