Galaxy Z Flip4 im Hands-on: Alles wie immer beim neuen Klapphandy
Samsungs Klapphandy-Reihe Galaxy Z Flip ist laut eigenen Angaben besonders erfolgreich. Das wird vor allem am einzigartigen Design liegen. Aufgeklappt gibt es, bis auf einen leicht sichtbaren Falz, kaum Unterschiede zu regulären Smartphones - zusammengeklappt ist es ein kompakter Hingucker.
Daran hält Samsung auch bei der neuesten Variante, dem Galaxy Z Flip4, fest. Die futurezone konnte sich das Gerät bereits bei einem Event in London ansehen.
Mehr zu tun fürs Cover-Display
Rein optisch ist der Unterschied zwischen Flip3 und Flip4 kaum zu erkennen. Das innere AMOLED-Display ist wieder 6,7 Zoll groß mit einer Auflösung von 2.640 x 1.080 Pixel und einer adaptiven Bildwiederholrate von 120 Hz. Das Cover-Display hat wieder 1,9-Zoll. Der schwarze Rahmen um das innere Display ist ein klein wenig dünner als der des Vorgängers, bleibt aber weiterhin sehr prominent.
Das konnte zuvor die Uhr, das Wetter, Musikwiedergabe und Wecker anzeigen. Jetzt kommen noch mehr Widgets dazu, etwa Schrittzähler und Timer. Für mich ist das Flip interessant, weil es ein Kontrast zum "Always-On"-Trend ist. Ich klappe das Handy zu und habe meine Ruhe, anstatt permanent im Augenwinkel etwas aufblitzen zu sehen. Noch mehr auf das kleine Frontdisplay zu packen fühlt sich da ein wenig gegensätzlich an, allerdings muss ich die Widgets ja nicht nutzen, wenn ich nicht will.
Glänzend und robust
Statt einem eher matten Rahmen haben Samsungs neue Falthandys ein glänzendes Aluminiumgehäuse. Das Scharnier wirkt ähnlich robust und gut verarbeitet, wie das des Vorgängers. Einen wirklichen Unterschied beim Klappen konnte ich nicht erkennen.
Das Gorilla Glass des inneren Displays sieht ebenfalls so aus, wie beim Flip3, soll aber laut Samsung sehr viel robuster sein. Sowohl das Fold als auch das Flip haben bereits nach einem Jahr Benutzungszeit bei vielen User*innen unschöne Luftblasen unter der Schutzfolie des Displays bekommen - ob das wieder passiert oder ob hier nachgebessert wurde, muss man also abwarten.
Alte Kamera
Die Kamera war ein großer Kritikpunk am Flip3 und hier wurde auch nichts getan. Es gibt weiterhin eine duale Hauptkamera mit je 12 MP und f1.8, bzw. f2.2-Blende. Auf meine Frage, ob sich bei der Kamera etwas geändert hat, haben 4 Samsung-Mitarbeiter*innen gerätselt. Die Antwort lautete schließlich: "ja". der Sensor sei heller und die Nachtaufnahmen deutlich besser. Laut Spezifikationen ist er um 65 Prozent besser als der des Flip3. Die Fronkamera hat ebenfalls wieder 10 MP/f2.4.
Fazit
Samsungs Galaxy Z Flip4 ist ein wirklich schönes Gerät, das steht außer Frage. Die neue Akzentfarbe Bora Purple ist gerade ohnehin im Trend. Aber auch Graphite, Blau und Pink können sich sehen lassen. Die Pastelltöne wirken erfrischend und sommerlich. Obwohl Samsung mehrfach betont hat, dass Frauen eher das Flip mögen, finde ich bei der Farbauswahl ist für alle etwas dabei.
Ich finde es aber Schade, dass sonst kaum etwas an diesem Gerät verändert wurde. Der Octa-Core-Prozessor wurde natürlich aufgerüstet und der Akku hat jetzt 3.700 mAh, statt 3.300. Aber warum man an der Kamera nichts getan hat, wenn doch die verschiedenen Arten, durch die Klappfunktion ohne Stativ zu filmen und fotografieren ein Verkaufspunkt ist, bleibt mir ein Rätsel.
Obwohl es mich also auf den ersten Blick nicht ganz überzeugt hat, interessiert es mich, wie sich das Flip im Alltag schlägt. Samsung wird mir voraussichtlich ein Gerät zur Verfügung stellen und ich bin gerne bereit, meine Meinung beim Testen zu ändern.
Preis und Verfügbarkeit
Das Gerät ist ab 26. August mit einem Startpreis von 1.099 Euro (128 GB) teurer als das Vorgängermodell, für 256 GB bezahlt man 1.159 Euro, 512 GB kosten 1.279 Euro. Dafür erhält man ein Mittelklassehandy. Für 600 Euro würde ich mich nicht beschweren. Aber für ein Lifestyle-Produkt, das vielleicht nach einem Jahr schon durch den Faltmechanismus kaputt geht, überzeugt mich das nicht. Das ist schade, denn hübsch ist es auf jeden Fall.
Technische Spezifikationen
- Display: 6,7 Zoll AMOLED, 2.640 x 1.080 Pixel, 120 Hz; 1,9-Zoll-Frontdisplay
- Kamera: 12 MP Dual Hauptkamera (f1.8 und f2.2), 10 MP/f2.4 Frontkamera
- Akku: 3.700 mAh
- Farben: Bora Purple, Graphite, Blau und Pink
- Preis: 1.099 Euro (128 GB) ,1.159 Euro (256GB), 1.279 Euro (512 GB)