Tesla speichert persönliche Daten komplett ungeschützt
Teslas Bordcomputer speichert persönliche Daten von Nutzern, aber auch andere Informationen, wie etwa das Fahrverhalten und Videos unverschlüsselt auf seiner Festplatte. Wer etwa einen Totalschaden mit seinem Tesla baut, muss damit rechnen, dass nicht nur das Fahrzeug auf dem Autofriedhof oder in der Werkstatt landet, sondern auch die eigenen Daten.
Crash-Videos unverschlüsselt
Davor warnen zwei White-Hat-Hacker, die von mehreren Tesla Model 3, aber auch einem Model S und einem Model X problemlos sensible Daten auslesen konnten. Im Falle eines Model 3 hatte der Computer 17 verschiedene Mobiltelefone gespeichert, mit denen das Auto gekoppelt wurde. Neben 11 kompletten Telefonbüchern mit Nummern und E-Mailadressen waren auch die letzten 73 Navigationsrouten gespeichert. Offenbar war der Wagen als Firmenauto von mehreren Fahrern verwendet worden.
So war leicht nachzuvollziehen, dass der oder die Fahrer eine Golf Club, aber auch andere Ressorts aufgesucht hatten. Noch überraschter waren die Forscher, als sie zwei Videos entdeckten, welche die Momente unmittelbar vor einem Unfall aufgenommen hatten. In dem einen ist zu sehen, wie das Tesla Model 3 im Dunkeln von der Straße abkommt und in ein Waldstück fährt. Auch diese Bilder waren komplett unverschlüsselt aus dem Model 3 auszulesen.
Intransparente Datensammlung
Die Sicherheitsforscher kritisieren, dass es für Inhaber eines Tesla-Fahrzeugs völlig intransparent sei, welche Daten wann aufgezeichnet und gespeichert werden. Auch wann die Kamera filmt, sei nicht klar ersichtlich.
Dem User biete Tesla zwar die Möglichkeit, das Sammeln von Daten zu unterbinden. Damit würden aber sehr viele nützliche Funktionen nicht mehr zur Verfügung stehen. Tesla müsse folglich besser Sorge tragen, dass die gesammelten Daten besser geschützt werden.
Tesla selbst teilte in einer Stellungnahme mit, dass Kunden sämtliche Daten über ein Wiederhersteller der Fabrikseinstellungen löschen können. Auch können persönliche Daten versteckt werden, wenn das Auto jemandem zum Fahren geliehen wird. Man arbeite aber ständig daran, den Schutz von Kundendaten zu verbessern.
Sensible Daten werden nicht gelöscht
In der Praxis passiert die Datenlöschung aber weit seltener als angenommen, vor allem wenn es sich um Unfallautos oder Wiederverkäufe von Firmenautos handelt. Das bestätigten dem Sender CNBC, der über die Entdeckung der Sicherheitsforscher berichtete, mehrere Gebrauchtwagenhändler, die sich auf den Wiederverkauf von Tesla spezialisiert haben. Auch wenn Autos nach Unfällen abgeschleppt werden, werden die Daten im Normalfall nicht automatisch gelöscht.