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Umstrittene Recall-Funktion für Windows wird freiwillig

Microsoft arbeitet an einer Funktion, die alle paar Sekunden Screenshots in Windows erstellt und diese speichert. Die Bilder werden einer KI gefüttert, die die Basis einer neuen Windows-Suchfunktion ist. Somit kann man z. B. via Textprompt fragen, welche Seite es nochmal war, auf der man in der vergangenen Woche das lustige Katzenvideo gesehen hat (Vorstellung ab Minute 16:30).

Die Funktion sollte bereits im Juni mit den neuen Copilot+ PCs auf den Markt kommen, der Marktstart wurde nach heftiger Kritik allerdings verschoben. Die Screenshot-Datenbank soll zwar auf dem Gerät verschlüsselt gespeichert werden, hat man allerdings erst Zugriff auf das System, können Angreifer die komplette Nutzung der vergangenen Monate einsehen.

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Recall-Nutzung wird freiwillig

Eine der ersten großen Änderungen von Recall wird sein, dass Microsoft seine Nutzer nicht zwingt, die Funktion zu verwenden. Anstelle eines Opt-out-Features, das man aktiv deaktivieren muss, wird es ein Opt-in-Feature, das man also aktiv aktivieren muss. 

Zudem soll es auch möglich sein, das Programm vollständig vom PC zu deinstallieren. Dazu zählt auch das gesamte KI-Modell, das Microsoft für Recall verwendet.

Sicherheit wird verbessert

Verbessert wird auch die Verschlüsselung: Die Screenshot-Datenbank soll nun ständig gesichert sein und nur entschlüsselt werden, wenn der Benutzer die Funktion nutzen möchte. Dazu benötigt es allerdings eine Authentifizierung über Windows Hello, also über Gesichtserkennung, Fingerabdruck oder PIN.

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"Um die Funktion zu aktivieren, muss man als Nutzer anwesend sein", sagt David Weston, Vizepräsident für Unternehmens- und Betriebssystemsicherheit, gegenüber The Verge. Damit soll verhindert werden, dass Malware im Hintergrund auf Recall-Daten zugreifen kann.

"Wir haben die gesamte Screenshot-Verarbeitung und alle sensiblen Prozesse in eine gesicherte virtuelle Maschine verlagert", erklärt Weston. Bei der Nutzung der Suchfunktion wird dieser Bereich angesteuert und die entsprechenden Daten in den App-Speicher geladen. Sobald die App geschlossen wird, werden diese Daten wieder gelöscht.

Zudem können einzelne Apps sowie Webseiten von der Recall-Funktion ausgenommen werden. Auch sensible Informationen wie Passwörter, Kreditkartendaten und Finanzdaten sollen automatisch herausgefiltert werden. In der überarbeiteten App soll man auch Daten eines bestimmten Zeitraums oder einer bestimmten App händisch löschen können.

Vorerst nur auf Copilot+ PCs

Recall wird vorerst nur für Copilot+ PCs angeboten - Microsofts neueste Produktlinie, die mit zahlreichen KI-Funktionen ausgestattet sind bzw. speziell dafür entwickelt wurden. Dafür greift man auf Snapdragon-X-Elite- und Snapdragon-X-Plus-Prozessoren zurück, die nicht nur besonders leistungsstark, sondern auch besonders effizient arbeiten sollen.

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Microsoft will Recalls im Oktober im Rahmen des Insider-Programms einführen. Die Funktion kann also von der Windows-Community getestet werden, bevor sie weiter verbreitet wird.

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