Adrienne Brewbaker von Microsoft präsentiert das neue Surface Pro aus der neuen "Copilot+ PC"-Reihe

Adrienne Brewbaker von Microsoft präsentiert das neue Surface Pro aus der neuen "Copilot+ PC"-Reihe

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Copilot+ PC: Microsoft stellt neue Kategorie von Computern vor

Nicht weniger als eine Revolution sollen die neuen Computer auslösen. Es soll sich um die bislang leistungsstärksten Windows-Rechner handeln. Microsoft bezeichnet sie als "Copilot+ PC". Diese Reihenfolge sei kein Zufall, betont Marketingchef Yusuf Mehdi bei der Präsentation.

Denn die neuen Computer setzen voll und ganz auf Künstliche Intelligenz. Ein zusätzlicher NPU-Prozessor (Neural Processing Unit) kümmert sich um die KI-Anwendungen. Eine neue Chip-Architektur macht die Rechner schneller und verlängert die Batterielaufzeit enorm.

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Völlig neue Suchfunktion mit KI

Microsoft bringt eine ganze Reihe neuer KI-Features ins Rennen. Ein Herzstück dabei ist die Suchfunktion "Recall". Sie soll dabei helfen, alles wiederzufinden, das man auf dem Computer gesehen oder gemacht hat. Recall nimmt alle paar Sekunden einen Screenshot auf und speichert diesen ab. Mithilfe der KI-Bilderkennung wird der Inhalt des Screenshots analysiert.

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Suchen per Bilderkennung

Das soll helfen, wenn man sich zum Beispiel nicht an den Namen einer besuchten Reise-Website erinnern kann - aber daran, dass sie ein Bild mit Palmen und Meer hatte. Dann soll es reichen, in die Suchmaske "Palmen und Meer" einzutippen, um die Website über den Screenshot wiederzufinden.

Das komme einem echten Durchbruch nahe, zeigte sich Microsoft-Chef Satya Nadella begeistert. Recall entspreche mehr dem, wie die menschliche Erinnerung funktioniere, so der CEO. Zugleich hat die neue Suchfunktion aber auch Grenzen.

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Auf Rechnern mit einem integrierten Speicher von bis zu 256 GB reicht Recall 3 Monate zurück. Mehr als 18 Monate sind auch mit größerem Speicher nicht drin. Zugleich versichert Microsoft, dass man den Funktionsumfang mit der Zeit ausbauen werde.

Um das Vertrauen der Nutzer*innen zu stärken, arbeitet "Recall" vorerst grundsätzlich nur auf dem Computer, ohne irgendwelche Daten in die Cloud zu senden. Es können auch Apps und Websites vom automatischen und permanenten Speichern der Bildschirminhalte ausgenommen werden.

Die neuen KI-Funktionen

Der KI-Assistent Copilot ist auch direkt in die Grafik- und Videoschnittprogramme integriert. In Adobe Photoshop, Lightroom und Express, in DaVinci Resolve Studio und in CapCut können damit beispielsweise Hintergründe oder störende Objekte entfernt werden.

Mit an Bord ist auch "Cocreator". Dabei handelt es sich um einen KI-Bildgenerator, der auf Basis von Texteingaben die gewünschten Bilder erzeugt. Mit "Restyle" können bereits vorhandene Bilder oder Fotos mithilfe der KI abgewandelt und neu in Szene gesetzt werden.

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Zudem können mithilfe der KI jegliches Audio direkt und automatisiert in Echtzeit übersetzt werden. Die Live-Übersetzung funktioniert offline und kann zu jedem Audio aus jeder App oder Videoplattform aus über 40 Sprachen englische Untertitel generieren.

Mit Copilot+ PC erhalten Nutzer*innen auch Zugriff auf das neue GPT-4o von OpenAI. Neben dem klassischen KI-Chatbot lassen sich damit auch Inhalte von Webseiten zusammenfassen und aktuelle Inhalte finden.

Microsoft Surface Pro

Arm statt Intel

Unter der Haube der neuen KI-PCs spielt sich ebenso eine kleine Revolution ab: Sie laufen nämlich nicht mit Intel-Prozessoren, sondern mit Technologie des Chip-Entwicklers Arm. Damit will Microsoft zu Apple aufschließen, dessen hauseigene M-Prozessoren ebenso auf Basis der Arm-Architektur arbeiten.

In den neuen Windows-Rechnern werken Qualcomm-Chips der Snapdragon-X-Serie. Um Intel nicht zu verärgern und gänzlich zu verdrängen, will Microsoft künftig auch Copilot+ PCs anbieten, die mit Intel-Prozessoren arbeiten, wenn die nächste Generation der Intel-Architektur fertig ist.

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Die neuen Windows-Computer mit Arm-Chips sollen laut Microsoft bis zu 20-mal leistungsfähiger bei KI-Anwendungen sein, als ein Windows-PC mit einer Intel-i7-Konfiguration der 12. Generation. Bei der Multithreading-Performance sollen sie das MacBook Air 15'' von Apple um bis zu 58 Prozent übertreffen.

Die Copilot+ PCs sollen mit einer einzigen Akkuladung bis zu 22 Stunden lokale Videowiedergabe oder 15 Stunden Surfen im Internet ermöglichen. Das sei um bis zu 20 Prozent mehr Akkulaufzeit bei lokaler Videowiedergabe als beim MacBook Air 15'', heißt es von Microsoft.

Samsung Galaxy Book4 Edge

Alle namhaften Hersteller sind dabei

Die großen Hersteller sind bereits auf den "Copilot+ PC"-Zug aufgesprungen: Acer, ASUS, Dell, HP, Lenovo und Samsung sowie Microsoft selbst schicken ab 18. Juni mehrere Windows-Laptops ins Rennen, die mit den neuen KI-Funktionen ausgestattet sind und die auf der Arm-Architektur aufbauen.

Die Preise und die regionale Verfügbarkeit der einzelnen Geräte wurden bislang nicht offiziell bekanntgegeben. Die neuen Microsoft-Surface-Geräte mitsamt den KI-Funktionen werden jedenfalls in Österreich ab 1.199 Euro erhältlich sein.

Hier der Überblick über die neuen Copilot+ PCs

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