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Vorwerk Kobold VK7 im Test: Das kann der 1.000-Euro-Staubsauger

Die Traditionsmarke Vorwerk lässt vor allem ältere Augen strahlen. „Seit 20 Jahren habe ich den und der geht immer noch!“, haben sicher schon einige von euch gehört – vor allem, wenn die Eltern am Land wohnen. Denn dort trieben die berüchtigten Staubsauger-Vertreter lange ihr Unwesen.

Seit einigen Jahren will Vorwerk weg von dem Ruf eine Alte-Leute-Marke zu sein. Mit dem Thermomix ist man bereits erfolgreich und hat einen regelrechten Kult um das über 1.000 Euro teure Rührgerät mit Heizfunktion geschaffen.

Das Kobold-Staugsauger-Publikum wird ebenfalls jünger (und das ältere Publikum fescher), wenn es nach den Fotos auf der Vorwerk-Website geht. Die Feschen & Jungen (und ich) sind aber eher im Akkustaubsauger-Lager von Dyson, Tineco und Co zu finden. Ich habe getestet, ob der Kobold VK7 diese Produkte nicht nur beim Preis, sondern auch der Leistung überflügelt.

Die Preise

Im günstigsten Fall kostet der VK7 659 Euro. In diesem Set ist lediglich eine Hartbodenbürste, ohne elektrische Bürste oder sonstigen praktischen Schnickschnack, enthalten. Interessant wird es ab 949 Euro. Hier ist die Elektrobürste EB7 dabei. Eine Elektrobürste ist mittlerweile eigentlich Standard bei Akkustaubsaugern.

Wer mehr Zubehör will, muss jetzt stark sein. Möchte man Polstermöbel absaugen, braucht man die PB7 dazu. Das Set aus VK7, EB7 und PB7 kostet 1.199 Euro. Hat man auch Fliesen zuhause oder will Hartböden feucht wischen, darf die SP7 nicht fehlen. Das Set VK7, EB7, PB7 und SP7 kommt auf 1.659 Euro.

Die Sets gibt es in verschiedenen Kombinationen, alle versprechen eine Ersparnis im Vergleich zum Einzelkaufpreis. Tatsächlich sollte man sich vorher gut überlegen, was man wirklich braucht und was nicht – aufgrund der hohen Preise. Hier die Einzelpreise für die Bürsten:

  • HD7 Hartbodenbürste: 89 Euro
  • PB7 Elektrobürste für Polstermöbel: 299 Euro
  • EB7 Elektrobürste für Hartboden und Teppich: 400 Euro
  • SP7 Saugwischer-Aufsatz: 499 Euro

Damit es noch ein wenig unübersichtlicher wird, gibt es Aufsätze, die eine andere Bürste voraussetzen. Der MR7-Matratzenreinigungs-Aufsatz um 39 Euro erfordert die PB7, ebenso wie die CD7-Autodüse (25 Euro) und weitere Aufsätze, die bei anderen Hersteller im Lieferumfang inkludiert sind.

Hinzu kommt das Verbrauchsmaterial. 6 Stück Staubsaugerbeutel kosten 19,90 Euro. Das Reinigungsmittel für den Saugwischer kostet 11 Euro, reicht aber bei korrekter Dosierung für über 160 mal wischen.

Um das mit dem VK7 abzudecken, was ich mit meinem üblichen Staubsauger mache, benötige ich zumindest das Set VK7 + EB7 + PB7 um 1.199 Euro, zzgl. HD7 um 89 Euro. Damit bin ich bereits bei 1.288 Euro. Bei Tineco bin ich hier bei 599 Euro (S15 Pro), bei Dyson kommt das Gerät mit den benötigten Bürsten auf 749 Euro (V15 Detect Absolute).

Von oben nach unten: Vorwerk VK7, Tineco S15 Pro, Dyson V15 - alle mit Elektrobürste

Der Trumpf des VK7 könnte der SP7 Saugwischer-Aufsatz sein – so etwas bietet Dyson offiziell nicht an (gibt es aber von Drittherstellern) und bei Tineco ist es ein Extra-Gerät. Im günstigsten Fall kommt mir der VK7 mit den benötigten Bürsten und dem SP7 auf 1.748 Euro. Zusätzlich habe ich noch den Schultergurt SG7 für den Test angefordert (20 Euro) und komme so auf 1.768 Euro.

Keine Ladestation dabei

Beim Auspacken macht der VK7 und das Zubehör einen guten Eindruck. Es ist, wie bei Akkustaubsaugern üblich, alles aus Plastik, unschöne Spalten gibt es auf den ersten Blick nicht. Trotz modernem Look in Weiß und Schwarz mit grünen Akzenten, hat der VK7, aufgrund der Gehäuseform, einen gewissen Retro-Charme.

Bei der Vorbereitung zum ersten Saugen kommt die erste Ernüchterung. Für das Ladekabel gibt es keine Wandhalterung. Eine Bodenladestation ist auch nicht enthalten. Steckt man das Kabel ab, kann man es nur am Boden liegen lassen, falls man keinen Tisch in der Nähe hat, um es zwischenzeitlich dort abzulegen. Die Wandhalterung WM7 muss separat um 15 Euro gekauft werden. Immerhin sind 6 Staubbeutel im Lieferumfang enthalten.

Die Wandhalterung (wahlweise mit Akkuladegerät für Zweitakku) muss man extra bezahlen

Knarren und Knirschen

Die Bodenbürsten des VK7 haben eine praktische Parkfunktion. Schiebt man den Griff nach vorn, verriegelt der Staubsauger in der stehenden Position. So liegt er beim Laden ohne Wandhalterung zumindest nicht am Boden.

Das Herausholen aus der Parkfunktion bei der EB7 (Fuß sanft auf die Bürste, Staubsauger nach hinten ziehen) lässt beim Ziehen nach hinten ein unschönes knarrendes Geräusch ertönen. Der oben beim Griff angebrachte grüne Hebel, der die Bürste zum Wechseln entsperrt, knarrt ebenfalls. Diese Geräuschkulisse lässt nicht darauf vertrauen, dass der VK7, so wie Mamas Kobold, nach 20 Jahren noch funktionieren wird.

Der Griff kann, um den VK7 mit dem Schlauch der Bürste BP7 zu verwenden, eingeklappt werden. Durch den Klappmechanismus wackelt der Griff allerdings in der X- und Y-Achse etwas, selbst wenn er korrekt ausgeklappt und eingerastet ist.

Schweres Gerät

Die Basiseinheit des VK7 ist mit 55 cm um einiges länger als andere Akkustaubsauger. Ein Rohr, das die Bodenbürste mit der Basiseinheit verbindet, gibt es nicht. Die Basiseinheit sitzt dafür tiefer.

Die Basiseinheit wiegt 2,3 Kilogramm ohne Bürste. Die Bodenbürste EB7 wiegt 1,65 Kilogramm. Zusammen sind das 3,95 Kilogramm. Zum Vergleich. Der Dyson V15 Detect wiegt mit elektrischer Bodenbürste 2,87 Kilogramm. Der Tineco S15 Pro wiegt mit elektrischer Bodenbürste 3,14 Kilogramm.

Hinzu kommt, dass der Schwerpunkt des KV7 aufgrund der Bauweise tiefer ist, als bei Dyson und Tineco. Will man den Staubsauger mal kurz über ein Kabel heben oder hochheben, um etwa den Sockel des Tischfußes abzusaugen, ist das anstrengend und unbequem.

Trotzdem beweglich

Die Hebe-Unwilligkeit liegt auch an der Griffform. Der gebogene Griff ist für das Schieben ausgelegt, nicht für das Heben. Prinzipiell liegt er bequem in der Hand, solange man ihn nicht dreht – was früher oder später passiert, wenn man enge Kurven fährt oder schräg unter Möbeln saugen will. Dann bekommt man nämlich den Spalt zu spüren, der zwischen der Griffoberseite und -unterseite ist. Ein paar Stellen davon sind ein wenig scharfkantig.

Abgesehen davon hat der VK7 eine sehr gute Beweglichkeit, was man ihm aufgrund des Gewichts und Aussehen gar nicht zutrauen würde. Er legt sich gut in die Kurven und kann nahezu komplett flach am Boden gelegt werden, um etwa unter Regalen zu saugen. Sowohl im Stehen als auch flach schafft er seitliche Bewegungen bis zu 45 Grad.

Dennoch bin ich mit dem VK7 etwas langsamer unterwegs als mit anderen Akkusaugern, was am höheren Gewicht liegt. Außerdem vermisse ich die praktischen Gimmicks der anderen Staubsauger. Bei Dyson hat die Elektrobürste grünes „Laserlicht“, um Staub und Schmutz sichtbar zu machen. Bei Tineco gibt es eine LED in der Elektrobürste, was auch bei einigen anderen Herstellern mittlerweile Standard ist. Dysons Laser ist zwar besser, aber auch die LEDs erfüllen ihren Zweck. Bei Vorwerk gibt es nichts davon.

Lautstärke und Saugleistung

Dafür ist der VK7 der Konkurrenz in einer Sache weit überlegen: der Lautstärke. Diese ist angenehm gering, selbst in den höheren Saugstufen. Flüsterleise ist er zwar nicht, aber bei weitem weniger laut als Dyson und Tineco.

Trotz wenig Krach ist die Saugleistung gut. Bei der EB7-Bürste muss man, wie bei der Konkurrenz, bedenken, dass die optimale Leistung, aufgrund der Drehrichtung der Bürste, nur beim Vorwärtssaugen erreicht wird. Auch ist die Standardsaugstärke im niedrigsten Modus etwas zu schwach. Mit Stufe 2 bin ich auf Parkett und Fliesen am besten gefahren. Insgesamt gibt es 4 Stufen und noch eine Turbo-Taste auf der Rückseite des Griffs, um gröbere Rückstände zu entfernen.

Der Knopf für den Turbo-Modus ist an der Rückseite des Griffs

Ungewöhnlich ist, dass Vorwerk Stufe 1 und 2 bei der EB7 als „Auto-Modus“ bezeichnet. Bei Dyson und Tineco passt sich beim Auto-Modus die Saugleistung an den Grad der Verschmutzung an: mehr Dreck, mehr Saugkraft. Bei Vorwerk heißt der Auto-Modus, dass die EB7 Saugkraft und Drehzahl an die Bodenart anpasst. Im Test klappte das. Bei Dyson muss man dazu extra von der Hartboden-Laserbürste zur anderen Bürste wechseln, bei Tineco plagt sich die universale Elektrobürste bei weicheren Böden und Teppichen. Der VK7 mit der EB7 schaffte sogar meinen Härtetest: Sportbodenplatten. Bei Dyson und Tineco bleiben die Bürsten auf dem Belag stecken, der VK7 kommt damit gut zurecht.

Die Hartbodendüse HD7 macht gefühlt eine Spur weniger gründlich sauber wie die EB7. Dafür ist sie aber leichter. Außerdem ist die Düse vorne zusätzlich federgelagert und dünner als die EB7. Dadurch kommt man sehr gut in Ecken und zwischen Möbelstücke. Für die optimale Reinigung würde ich alternierend die EB7 und HD7 verwenden – ein Must-Have ist die HD7 aber nicht, wenn man ohnehin die EB7 hat. Auf die Elektrobürste EB7 würde ich nicht verzichten wollen, selbst wenn es nur Hartböden zu saugen gibt.

Hartbodenbürste HD7

Wischen mit dem VK7

Der SP7-Wischaufsatz verspricht gleichzeitig staubzusaugen und zu wischen. Bevor man das angeht, muss man die richtige Wahl treffen. Je nach Boden, den man wischen will, gibt es 4 Mikrofaser-Tücher (Universal, Universal Weich, Parkett, Trocken) und 3 Reinigungsflüssigkeiten (Universal, Parkett, Holzbodenseife).

Natürlich spricht nichts dagegen, mehrere Varianten zu kaufen und je nach Boden hin- und herzuwechseln. Die Mikrofasertücher lassen sich nämlich flott wechseln. Mit dem Fuß auf den Knopf auf die Bürste drücken und die Bürste leicht anheben, dann löst sich die Halterung für das Tuch. Tuch einspannen, Staubsauger auf die Halterung stellen, fertig. Zum Feuchtwischen wird noch der Wassertank mit 300ml befüllt – klingt wenig, soll laut Vorwerk aber für bis zu 120 Quadratmeter reichen. Bei Bedarf kommen noch 3ml Reinigungsflüssigkeit hinzu. Die Kappe des Wassertanks ist gleichzeitig der Messbecher.

Der SP7-Wischaufsatz lässt das Mikrofasertuch jetzt schwingen, die Düsen davor und dahinter saugen Schmutz auf. Je nach gewählter Befeuchtungsstufe (1 bis 3) wird die entsprechende Menge Wasser ins Mikrofasertuch geleitet. Durch die zusätzliche Bewegung des Tuchs tendiert der VK7 nach rechts auszubrechen, obwohl der SP7 mit 300ml Wasser 3,8 Kilogramm wiegt – zusätzlich zu den 2,3 Kilogramm der VK7-Basiseinheit. Einmal in Bewegung wischt es sich ganz gut, aber die über 6 Kilogramm durch die Gegend zu steuern, fühlt sich manchmal etwas patschert an.

Bereits bei Befeuchtungsstufe 1 zeigt das Mikrofasertuch danach, dass es brav Schmutz gelöst und aufgenommen hat.

Links das Mikrofasertuch, nach ca. 15 Quadratmeter Fliesenwischen auf Stufe 1. Rechts zum Vergleich ein sauberes Tuch

Auf glatten Oberflächen funktioniert das toll. Bei Unebenheiten, wie die Fugen von Fliesen, klappt es nicht ganz so gut. Hier ist nach dem ersten Test noch getrocknete Zahnpasta zu sehen. Auch nach intensiverer Behandlung auf Befeuchtungsstufe 3 hat sich bei Weitem nicht alles gelöst.

Die sparsame Befeuchtung ist jedenfalls positiv: Auf glatten Flächen geht der Schmutz weg und auf Stufe 1 ist der Boden bereits nach 5 Minuten weitestgehend trocken. Bei Stufe 3 sind es 10 Minuten.

Nicht für Flüssigkeiten geeignet

Achtung: Der SP7 ist kein Nasssauger, so wie etwa der Tineco Floor One S5 Pro 2 (hier geht es zum Test). Flüssigkeiten dürfen damit nicht aufgesaugt werden. Erkennt der Kobold das, schaltet er automatisch ab. Wird also etwas verschüttet, muss man es erst mit einem Fetzen oder Küchenrolle einigermaßen trockenlegen, bevor man mit dem SP7 sauber machen kann.

Stichwort trocken: Wer empfindliche oder nicht versiegelte Holzböden hat, die kein Wasser vertragen, kann mit dem SP7 und den Trocken-Mikrofasertüchern trockenwischen. Nur für diesen Zweck sind die 500 Euro für den Wischaufsatz allerdings happig.

Die Mikrofasertücher können wiederverwendet werden. Nach dem Gebrauch können sie bei 60 Grad in der Waschmaschine gewaschen werden. im Lieferumfang sind 3 Stück vorhanden. Eine Packung Ersatztücher kostet 39,90 Euro (3 Stück in der Packung). Bei dem Trockenwisch-Tüchern sind nur 2 Stück in der Packung, eine Packung kostet 29,90 Euro.

Furchtbar im Handheld-Modus

Bei Dyson, Tineco und anderen Herstellern, sind die Akkusauger im Grunde leistungsstarke Handstaubsauger, die per Rohr und Bürste zum Bodensauger werden. Beim VK7 ist es umgekehrt: Es ist ein Bodensauger, der auch getragen werden kann.

Dazu wird der Griff eingeklappt. Die Basiseinheit kann jetzt wie an einem Henkel getragen werden. Direkt lassen sich keine Bürsten oder Düsen für den Handheld-Modus anstecken, so wie bei anderen Herstellern üblich. Hier braucht man immer den Flexischlauch, der Teil der PB7-Polstermöbelbürste ist. Erst daran können Düsen oder Teleskoprohre befestigt werden.

Dieser Flexischlauch trägt zwar Flexi im Namen, ist aber in etwa so flexibel wie ich beim Yoga – bewegungstechnisch eingeschränkt, würde hier auch passen. Das ist so patschert, dass es zum Heulen ist. Links hält man die 2,34 Kilogramm schwere, 51 cm lange Basiseinheit, rechts versucht man irgendwie den Schlauch unter Kontrolle zu kriegen, um die Couch abzusaugen. Es nervt, es ist unpraktisch, es ist ein Trauerspiel.

Eine mögliche Lösung ist, die Basiseinheit auf die Couch zu legen, während man diese absaugt. Wenn der Schlauch nicht so ungelenkig wäre, wäre das zumindest rückenschonender, als die Basiseinheit verrenkt über der Couch gebückt herumzuwuchten, während man mit dem Schlauch kämpft als wolle man eine Python zähmen.

Möglichkeit 2 ist den optionalen Schultergurt zu nutzen. Der hat nichtmal eine Schnellfunktion zum Anbringen. Man muss den Griff zur Seite klappen, die Schlaufe unten darübergeben und den Griff zuklappen. Hinten wird er mit einem Haken eingehängt. Dauerhaft oben lassen ist keine Option, da er bei ausgeklapptem Griff runterrutscht und stört.

Soviel Spaß hatte ich leider nicht mit dem Flexischlauch und Schultergurt

Wirklich gut funktioniert er aber auch im Handheld-Modus nicht. Damit die Basiseinheit nicht im Weg ist, muss ich den Gurt so eng wie möglich stellen, damit der VK7 am Rücken anliegt. Sobald ich mich aber bücke oder zu weit mit der Bürste nach vorn strecke, rutscht der VK7 vom Rücken nach vorn und baumelt an der rechten Hüfte herum. Das ist sehr unangenehm und unhandlich bei der Benutzung der PB7-Bürste.

Gut fürs Auto, schlecht für vieles andere

Das ist schade, den sauber wird es mit der Bürste schon. Aber die Mühe, die damit verbunden ist, ist einfach nur grauslich. Alleine das Anlegen des Gurtes ist schon nervig: Bis das erledigt ist, habe ich beim Dyson V15 die passende Bürste angesteckt und schon die halbe Couch abgesaugt.

Da, wo der Schlauch Sinn macht, ist das Auto. Hier kann man den VK7 auf den Sitz abstellen und mit Schlauch und Autodüse den Innenraum sauber machen. Aber will man einfach und schnell was saugen, etwa den Tisch nach dem Basteln oder das Innere einer Lade in der Küche, ist der VK7 eine schlechte Wahl. Akkusauger anderer Hersteller sind deutlich universaler und besser einsetzbar.

Theoretisch kann man noch versuchen, den VK7 ganz ohne Aufsatz als Handsauger zu verwenden. Die Saugkraft ist ohne Düse oder Bürste aber zu wenig gerichtet, und unhandlich ist das Teil auch so immer noch.

Akkulaufzeit

Der Akku ist bei Bedarf wechselbar. Die Akkulaufzeit richtet sich nach der verwendeten Bürste und dem Modus. Mit der HD7 sind etwa in der niedrigsten Stufe bis zu 60 Minuten möglich. Bei der Elektrobürste EB7 ist auf Stufe 2, die ich meistens verwendet habe, nach 24 Minuten Schluss.

Der Wischaufsatz SP7 kommt auf 23 Minuten. Der Boost-Modus reduziert die Akkulaufzeit bei allen Bürsten auf 8 bis 10 Minuten, weshalb er wirklich nur für eine lokale Reinigung genutzt werden sollte und nicht für die gesamte Wohnung bzw. das Haus.

Smarte Funktionen

Der VK7 kann sich per Bluetooth zur Mykobold-App verbinden. Dort sieht man bei Bedarf Hilfestellungen, wann Verbrauchsmaterial getauscht werden sollte und wie lange man mit welchem Aufsatz gesaugt hat. Eine Auflistung über die Menge und Größe der aufgesaugten Partikel gibt es nicht.

Für die Bürste EB7 kann ein vorgefertigtes Saugprofil zum VK7 übertragen werden, das den Auto-Modus 2 ersetzt. Es gibt etwa Profile für Badvorleger, Yogamatten und verschiedene Teppiche. Alternativ kann Saugleistung und Bürstenmodus manuell ausgewählt und als Profil übertragen werden.

Die Beutel-Frage

Beutel oder nicht Beutel: Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Allergie-geplagte Menschen sowie Personen, die keine Lust haben, Staubbehälter zu entleeren, bevorzugen oft Beutel. Außerdem sind Geräte mit Beutel meist leiser.

Für den Staubbehälter spricht, dass man keine teuren Beutel nachkaufen muss, was auch die Umwelt schont. Zudem haben moderne Akkusauger Mehrfach-Filter, die auch für Allergiker*innen geeignet sind.

Für den VK7 kosten die Beutel 3,32 Euro pro Stück – sie werden im 6er-Pack verkauft. Die maximale Füllmenge ist 800 ml. Je nach Beschaffenheit des Schmutzes (Feinstaub macht den Filter schneller dicht und erfordert einen früheren Beutelwechsel) ist es stark unterschiedlich, wie oft man den Beutel wechseln muss.

Die Beutel sind laut Vorwerk für Allergiker*innen geeignet – geruchsdicht sind sie aber nicht. Bevor ich das Testgerät von Vorwerk bekommen habe, war es bei Vorführungen im Einsatz. Dort wurden unter anderem Kaffeebohnen eingesaugt, die bei meinem Testgerät noch im Beutel waren. Jedes Mal, wenn ich den VK7 eingeschaltet habe, versprühte er den Geruch von abgestanden Kaffee. Das hörte erst auf, nachdem ich den Beutel gewechselt habe. Je nachdem, was man einsaugt, wird man also womöglich auch früher als nötig den Beutel freiwillig wechseln wollen.

Fazit

Der VK7 macht gut sauber und ist dabei leise. Der Wischaufsatz ist praktisch. Doch der hohe Preis in Kombination mit den Defiziten im Handheld-Modus machen es schwer, den VK7 zu empfehlen. Staubsauger im Premiumsegment, wie etwa von Dyson und Tineco, sind günstiger und besser ausgestattet, was Bürsten angeht. Und auch wenn man unbedingt ein Gerät mit Beutel will, gibt es solche von anderen Herstellern weit günstiger, die ähnlich gut saugen.

Am spannendsten ist noch der Wischaufsatz. Allerdings kostet es mindestens 1.400 Euro, wenn man Elektrobürste und Wischaufsatz haben will – und dann ist kein Zubehör für den Handheld-Modus dabei. Um 1.400 Euro könnte man auch die Tineco-Spitzenmodelle S15 Pro Akkusauger (599 Euro) und den neuen Nasssauger Floor One S7 Pro (799 Euro) kaufen. Da hat man dann ein gutes Boden- und Handheldgerät sowie ein Gerät zum Feuchtwischen, das auch Flüssigkeiten aufsaugen kann.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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