Worauf man bei smarten Thermostaten achten muss
Die Heizsaison hat wieder begonnen. Während viele Menschen ihre Heizung noch brav niedriger drehen, bevor sie ins Bett gehen, machen andere das längst automatisch. Durch smarte Wand- und Heizkörperthermostate kann man die Raumtemperatur sogar aus der Ferne über das Handy steuern und dafür sorgen, dass es wohlig warm ist, wenn man von der Arbeit nach Hause kommt.
Wer noch keine smarten Thermostate besitzt und sich welche anschaffen will, sollte aber einige Dinge beachten. Die futurezone klärt auf.
Welche Arten von Thermostaten gibt es?
Intelligente Thermostate gibt es in verschiedenen Ausführungen. Wandthermostate können die gesamte Heizanlage oder mehrere Heizkörper eines Raumes regeln, während Heizkörperthermostate für die Regelung einzelner Heizkörper zuständig sind. Raumthermostate können hingegen frei im Zimmer aufgestellt werden. Oft finden sich auch Sets, die sowohl Raum- als auch Heizkörperthermostate enthalten. Was die Geräte „smart“ macht, ist ihre Internetverbindung. Dadurch können sie aus der Ferne gesteuert werden oder untereinander kommunizieren.
Tipps
Vorsicht vor Abos
Bei manchen Herstellern, wie Tado, muss man ein Abo abschließen, um alle Gerätefunktionen nutzen zu können. Dazu sollte man sich vorher informieren.
Preisspanne
Smarte Thermostate kosten zwischen 30 und 80 Euro pro Stück. Kosten für die Steuerzentrale und mögliche Abos kommen noch hinzu.
Heizart beachten
Fußbodenheizungen reagieren nur sehr träge auf Temperaturänderungen. Daher sollte man sie zeitversetzt regeln und nicht zu stark absenken.
Batterien tauschen
Smarte Heizkörperthermostate benötigen für ihren Betrieb Batterien. Diese müssen meist jährlich gewechselt werden.
Wo stelle ich smarte Thermostate auf?
Generell sollten Raumthermostate nicht in direkter Nähe zu Wärmequellen installiert werden. Dazu zählen nicht nur Heizkörper, sondern auch Fernseher, Küchengeräte oder Kamine. Ebenso ungünstig ist die Installation hinter Vorhängen und Möbeln oder an Orten mit Zugluft. Oft ist das nicht möglich, denn Raumthermostate sind meistens fix verbaut und verkabelt. Daher verfügen viele smarte Systeme über separate Raumthermostate oder zumindest Temperatursensoren ohne Display, die man an unterschiedlichen Orten im Raum aufstellen kann.
Heizkörperthermostate werden direkt am Heizkörper angebracht. Bei der Montage muss man keine Angst haben, dass es zu einem Leck kommt, da nicht in den Wasserkreislauf eingegriffen wird. Die meisten Modelle bieten zudem verschiedene Adapter an, damit sie auch mit den gängigsten Heizkörperarten kompatibel sind.
Sowohl bei der Installation von Wand- als auch von Heizkörperthermostaten ist etwas handwerkliches Geschick nötig. Im Internet finden sich aber viele Anleitungsvideos, die Schritt für Schritt durch die Installation und Einrichtung führen.
Wie verbinde ich die Geräte mit dem Internet?
Beim Kauf von smarten Thermostaten muss man darauf achten, wie die Geräte überhaupt smart werden. Manche verbinden sich direkt mit dem heimischen WLAN, andere brauchen dafür einen sogenannten Hub, der als Brücke zwischen Thermostat und Router dient. Diese Hubs kommunizieren mit verschiedenen Technologiestandards wie Matter, Zigbee oder auch Bluetooth und sind untereinander nicht kompatibel. Es ist daher wichtig, zu wissen, ob und welcher Hub benötigt wird. Zudem muss das Gerät das Signal des Hubs bzw. des Routers am eingesetzten Standort auch empfangen können.
Wie lassen sich smarte Thermostate steuern?
Gesteuert werden die Thermostate im Internetbrowser oder via App. Viele Systeme lassen sich auch über Google Home, Apple HomeKit oder Amazon Alexa steuern. Hier ist es möglich, die Temperatur auch über die Sprachsteuerung zu erhöhen oder zu senken. Manche Thermostate erkennen automatisch, wann die Bewohner ihr Heim verlassen und sich der Wohnung nähern. Dementsprechend wird die Heizung geregelt. Für die Funktion muss man sein Smartphone allerdings immer bei sich tragen.
Welche Hersteller sind empfehlenswert?
Etablierte Marken wie Tado, AVM, Netatmo, Homematic IP oder Bosch gibt es bereits seit einigen Jahren auf dem Markt. Die Wahrscheinlichkeit, dass verkaufte Geräte irgendwann nicht mehr unterstützt und somit zu Elektroschrott werden, ist somit gering. Zudem ist bei diesen Marken – verglichen mit Alternativen aus China – die Unterstützung besser, falls es einmal ein Problem geben sollte.
Wie viel Energie lässt sich dadurch sparen?
Die Hersteller von solchen smarten Thermostaten versprechen Energieeinsparungen von rund 30 Prozent. Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik spricht von mittleren Einsparungen zwischen 8 und 19 Prozent. Wer bereits jetzt sparsam heizt, die Temperatur in der Nacht zurückdreht oder programmierbare digitale Thermostate verwendet, wird mit smarten Thermostaten nicht so viel einsparen.