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Smartes Heizen: Worauf man achten soll

Mit den sinkenden Temperaturen ist auch in Österreich die Heizsaison wieder losgegangen. Wer die Heizung nicht manuell ein- und ausschalten möchte bzw. sich nicht auf einen vorprogrammierten Heizplan verlassen möchte, kann zu einem vernetzten System greifen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Hersteller, die entsprechende Geräte zum Nachrüsten anbieten. 

Von smartem Heizen spricht man dann, wenn man die Thermostate in seinem Haus oder seiner Wohnung durch solche mit Internetverbindung tauscht. Entsprechende Geräte gibt es sowohl als Raum- als auch als Heizkörperthermostate. Die Geräte messen die Raumtemperatur und regulieren die Heizung entsprechend automatisch. Zusätzlich sind sie mit dem Internet verbunden und können per App gesteuert werden. 

Intelligente App und Sprachsteuerung

Der offensichtlichste Vorteil einer Heizungssteuerung per App ist, dass man sie von überall aus regulieren kann. Wenn man etwa vor dem Verlassen der Wohnung übers Wochenende vergessen hat, die Heizung auszuschalten, kann man dies schnell und unkompliziert von der Ferienwohnung aus machen. 

Controlling heating with a smart phone at home

Die Steuerung per Smartphone ermöglicht noch eine Reihe von weiteren Automatismen. So kennt das eigene Handy - wenn man es lässt - immer den aktuellen Standort. Auf Basis dessen kann dann vollautomatisch die Heizung gesteuert werden.

Verlassen alle Bewohner die eigenen vier Wände, wird die Heizung etwa auf eine Absenktemperatur eingestellt. Kommt man nach Hause, wird wieder geheizt. Manche Systeme erkennen sogar, wenn man sich auf dem Heimweg befindet und fangen entsprechend früher an, aufzuheizen. Teilweise können sie die Heizung außerdem auf Basis des Wetterberichts regulieren oder erkennen, wenn ein Fenster offen ist, um sie dann auszuschalten. So soll auch Energie gespart werden. Hersteller werben mit möglichen Einsparungen von 30 Prozent. 

Ein Großteil der smarten Heizsysteme unterstützt auch digitale Sprachassistenten - etwa Amazons Alexa, Apples Siri oder Googles Assistant. Hat man eine vernetzte Box zu Hause, kann man also auch einfach sagen, welche Temperatur man gerne hätte. Viel mehr als ein Gag ist das in der Praxis aber nicht.

Verschiedene Arten von Thermostaten

Der einfachste Weg, seine Heizung smart zu machen, ist mithilfe von vernetzten Heizkörperreglern. Diese Geräte werden direkt am Heizkörper montiert. Dabei sollte man bedenken, dass man für jeden Heizkörper ein eigenes Gerät braucht. Bei durchschnittlichen Preisen zwischen 30 und 80 Euro pro Gerät, kann das entsprechend ins Geld gehen. Hat man alle Heizkörper in einem Raum ausgestattet, ist es in der Regel möglich, sie als Gruppe (etwa “Schlafzimmer”) zusammenzufassen. So kann man die Temperatur in diesem einen Raum entsprechend anpassen. 

Eine andere Möglichkeit ist es, ein Raumthermostat auf eine vernetzte Variante zu tauschen. Die vernetzte Lösung kontrolliert die Heizung anschließend auf Basis der Temperatur in diesem Raum. Manche Hersteller erlauben es hier, den Temperatursensor frei im Raum zu positionieren, bei anderen ist er fix an der Wand montiert. Ergänzend können Heizkörperthermostate zusätzlich in das System integriert werden.

Vor dem Kauf beachten

Vor dem Kauf sollte man überprüfen, ob die eigene Heizung mit dem jeweiligen Gerät kompatibel ist. Hat man etwa eine Gastherme, sollte man sich die genaue Typenbezeichnung heraussuchen und sie mit der Webseite des Thermostat-Herstellers abgleichen. Bei den Heizkörpern können die Anschlüsse der Temperaturregler unterschiedlich sein. Hier kann es sein, dass man einen Adapter braucht, um die smarten Geräte zu verbinden. Auch hier sollte man eventuell dafür anfallende Kosten im Auge behalten. 

Gerade dann, wenn man ein Raumthermostat tauscht, ist außerdem minimales technisches Geschick vonnöten. Grundsätzlich liefern die Hersteller der entsprechenden Geräte aber immer sehr detaillierte Anleitungen mit, sodass man es auch als handwerklicher Laie ohne größere Schwierigkeiten tauschen kann (Strom vorher abschalten nicht vergessen!). Wenn man sich für ein Gerät entscheidet, das direkt an der Therme hängt, gilt es außerdem zu beachten, dass man dort entsprechenden WLAN-Empfang hat - falls notwendig. 

Wenn man bereits andere Teile seines Zuhause vernetzt hat, sollte man auch darauf achten, dass sich das Thermostat in das gewohnte System integrieren lässt. Mittlerweile sind so gut wie alle Geräte namhafter Hersteller allerdings sowohl mit allen gängigen Smart-Home-Systemen von Apple oder Google kompatibel.

Ebenfalls nicht außer Acht lassen sollte man die Funktionalität. Um etwa alle automatischen Features zu nutzen, ist etwa beim System von Tado ein kostenpflichtiges Abo notwendig. Auch Heizungshersteller haben oft eigene Produkte - passend zur restlichen Infrastruktur - im Programm. Jene sind aber in der Regel vergleichsweise teuer und nicht selten auch mit laufenden Kosten verbunden. 

Funktionsweise eines Netatmo-Thermostats mit Gastherme

Welcher Hersteller

Ein hierzulande oftmals gesehenes Produkt ist das Thermostat von Netatmo (ab 165 Euro bei Amazon). Es wird an die Gastherme angeschlossen und ist mit dem WLAN-Netz verbunden - per Funk wird mit einem Temperatursensor kommuniziert, den man an jedem beliebigen Ort im Haus oder in der Wohnung aufstellen kann. Das ist besonders dann praktisch, wenn das Raumthermostat in der Wohnung suboptimal platziert ist, wie etwa am Gang oder in der Nähe einer Hitzequelle. Ergänzend kann man das System um Heizkörperthermostate (bei Amazon ab 77 Euro) erweitern. 

Ebenfalls ein namhafter Hersteller ist Tado. Hierbei wird eine Bridge mit dem Router verbunden, die anschließend mit dem Thermostat kommuniziert. Das Raumthermostat gibt es bei Amazon um 200 Euro, Heizkörperthermostate gibt es ab 120 Euro. Hier gilt es, die Abokosten zu bedenken, die für die Nutzung aller Features anfallen. Der Funktionsumfang ist dafür relativ groß. So analysiert das Produkt von Tado etwa den Wetterbericht und verspricht sogar Alarm zu schlagen, wenn sich die Therme seltsam verhält, was auf einen Defekt hindeuten könnte. 

Der bekannteste Hersteller ist wohl das von Google übernommene US-Unternehmen Nest. Diese Thermostate bekommt man zwar über Online-Händler (etwa auf Amazon), sie werden aber in Österreich offiziell nicht vertrieben. Der Kundenservice ist darum nur sehr eingeschränkt verfügbar. Bei Garantiefällen oder technischer Unterstützung sollte man das bedenken.

Wer nur einige Heizkörperthermostate haben möchte, kann auch zu Geräten von bekannten Netzwerkausrüstern greifen. So haben etwa AVM oder Devolo entsprechende Geräte im Portfolio. Wenn man bereits einen Router - oder andere Smart-Home-Produkte des jeweiligen Herstellers hat, macht es Sinn, auch das passende Thermostat zu kaufen.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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