Smarte Heizkörperthermostate lassen sich auch per App steuern.

Smarte Heizkörperthermostate lassen sich auch per App steuern.

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Smarte Thermostate: Auf diese 6 Punkte müsst ihr achten

Smarte Heizkörperthermostate sind die einfachste Methode, um das Heizen eines Hauses oder einer Wohnung „intelligent“ zu steuern. Die Geräte lassen sich anstelle der üblichen Drehregler am Heizkörper montieren und passen die Raumtemperatur automatisch an. Über die Internetverbindung können sie zudem aus der Ferne gesteuert werden.

Die Hersteller von solchen smarten Thermostaten versprechen Energieeinsparungen von rund 30 Prozent. Doch was ist dran an solchen Versprechen? Und was muss man bei der Anschaffung beachten? Die futurezone klärt auf:

Die Installation

Für die Installation ist minimales handwerkliches Geschick nötig. In der Gebrauchsanleitung der Geräte ist meistens ausführlich erklärt, wie das alte Ventil mit dem neuen ausgetauscht werden kann. Je nach Ventilart benötigt man dazu einen Schraubenschlüssel oder einen Schraubenzieher.

Die meisten smarten Heizkörperthermostate passen standardmäßig auf ein M30x1,5-Gewinde, im Lieferumfang befinden sich oft verschiedene Adapter. Ist der passende nicht dabei, muss er online dazubestellt oder für wenige Euro im Fachgeschäft gekauft werden. Vor Wasserlecks muss man sich laut Smart-Home-Experten Thomas Mach nicht fürchten. In den Wasserkreislauf wird nämlich nicht eingegriffen.

Die Internetverbindung

Um das volle Potenzial der smarten Heizkörperthermostate auszunutzen, ist eine Internetverbindung notwendig. Viele der Systeme benötigen dafür ein eigenes Gerät, das als Brücke zwischen Thermostat und Router dient.

Dabei gilt: Je weiter das Thermostat von dieser Steuerzentrale entfernt ist und je mehr Mauern dazwischenliegen, desto schwächer ist die Verbindung. Es ist empfehlenswert, das Gerät mittig im Haus oder in der Wohnung zu platzieren.

Die Software

Gesteuert werden die Thermostate im Webbrowser oder via App. Viele Systeme sind mittlerweile interoperabel und lassen sich über Google Home oder Apple HomeKit steuern. Die meisten Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten erhält man aber mit der Software des Herstellers.

Experte Mach empfiehlt dabei, nur auf etablierte Hersteller zu setzen. „Marken wie Tado, AVM oder Bosch gibt es seit Jahren. Die Gefahr, dass sie pleitegehen und die Geräte dadurch obsolet werden, ist gering.“

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Die Stromversorgung

Smarte Heizkörperthermostate funktionieren ganz simpel. Ein kleiner Elektromotor treibt einen Bolzen an, der das Zulaufventil zum Heizkörper regelt. Um diesen Motor anzutreiben und mit dem Internet verbunden zu bleiben, werden Batterien benötigt. „Die müssen meist einmal im Jahr ausgetauscht werden“, sagt Mach.

Das können smarte Thermostate

Für den Experten Thomas Mach ist der Komfortgewinn das wichtigste Argument, sich einen smarten Heizkörperthermostat zuzulegen. Mit den Geräten entfällt das manuelle Kontrollieren der Heizkörper. Verschiedene Räume können zum Beispiel mit einem jeweils eigenen Zeitplan gesteuert werden.

Viele Thermostate erkennen, ob im Raum ein Fenster geöffnet ist. Dann schließt das Gerät die Heizung komplett, damit nicht unnötig Energie verbraucht wird. Wird das Fenster geschlossen, lässt der Thermostat den Raum wieder aufheizen. Ob ein Fenster geöffnet wurde, wird entweder durch zusätzlich angebrachte Fenstersensoren oder einen plötzlichen Temperaturabfall im Raum erkannt. 

Manche Systeme rechnen auch Wetterprognosen in ihre Steuerung ein. Ist für den nächsten Morgen klirrende Kälte vorhergesagt, wird die Temperatur in der Nacht nicht so stark heruntergeregelt.

Ein weiterer Pluspunkt ist laut Mach das „Geofencing“. Dabei erkennt das System, ob alle Personen – bzw. deren Smartphones – das Haus oder die Wohnung verlassen haben und vermindert automatisch die Raumtemperatur.   

Die Anschaffungskosten

Während normale Heizkörperthermostate ab 5 Euro zu haben sind, muss man für smarte Thermostate tiefer in die Tasche greifen. Sie kosten zwischen 40 und 80 Euro pro Stück.

Kosten für die Steuerzentrale und optional Kontaktsensoren für Fenster und Türen kommen noch dazu. Auch mögliche Abo-Kosten sollte man beachten. Bei manchen Herstellern, wie Tado, muss man ein Abo abschließen, um alle Funktionen nutzen zu können.

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Das Sparpotenzial

Kann man mit smarten Heizkörperthermostaten wirklich ein Drittel seiner Heizkosten einsparen? Experte Thomas Mach antwortet mit „Jein“. Es kommt nämlich darauf an, wie vorher geheizt wurde. Sind alle Heizkörper immer voll aufgedreht und Tag und Nacht auf eine Temperatur eingestellt, hält er diese Einsparungen für möglich.

Wer bereits jetzt sparsam heizt, die Temperatur in der Nacht zurückdreht oder programmierbare digitale Thermostate verwendet, wird mit smarten Thermostaten nicht so viel einsparen. Wer darauf verzichten kann, seine Thermostate per Smartphone zu steuern, kann digitale Heizkörperthermostate als günstigere Alternative wählen. Die gibt es bereits ab 20 Euro.

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Marcel Strobl

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Ich interessiere mich vor allem für Klima- und Wissenschaftsthemen. Aber auch das ein oder andere Gadget kann mich entzücken.

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