
Revolutionäre Klimaanlage kommt ohne gasförmiges Kältemittel aus
Revolutionäre Klimaanlage kommt ohne gasförmiges Kältemittel aus
Die weltweite Anzahl an Klimaanlage nimmt mit der Klimaerwärmung zu, was zu einer negativen Spirale führen kann. Es nimmt nämlich nicht nur der damit zusammenhängende Energieverbrauch zu. Auch die weitverbreiteten Kältemittel in den Klimaanlagen sind zum Teil extrem klimaschädlich.
Aktuell werden meistens gasförmige Kältemittel eingesetzt. Kommt es zu einem Leck und die Gase gelangen in die Atmosphäre, können sie dort einen Effekt entfalten, der teilweise um ein Vielfaches schädlicher ist als CO2. Dieses Problem könnte ein festes Kältemittel entschärfen.
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Hydraulisches System erzeugt Kälte
Daran arbeitet unter anderem das Start-up Barocal aus dem britischen Cambridge. Es hat ein Kältemittel entwickelt, das weich und wachsartig ist, sich leicht herstellen lässt und dessen Grundstoffe eine gute Verfügbarkeit aufweisen. Die zentrale Eigenschaft dieses Feststoffes: Er kann Kälte erzeugen, ohne dass eine chemische Reaktion notwendig ist.

So funktioniert die Klimaanlage, die mittels Feststoff kühlt.
© Barocal
Der barokalorische Effekt
Wird der Stoff unter Druck gesetzt, erwärmt er sich. Wenn der Druck nachlässt, kühlt sich der Stoff ab. Der Temperaturumfang, der durch die Druckveränderungen - dem sogenannten barokalorischen Effekt - entsteht, beträgt laut dem Start-up rund 50 Grad Celsius.
Diesen Effekt möchte Barocal nun für Klimaanlagen nutzen. Auf diese Weise könnte die Luft in Innenräumen ganz ohne unmittelbare Emissionen durch gasförmige Kühlmittel gekühlt werden. Außerdem soll das Kühlen durch ein solch hydraulisches System energieeffizienter möglich sein als bei bisherigen Klimaanlagen.
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Vom Labor in die reale Welt
Derzeit ist diese Kühlmethode noch nicht serienreif. Es gibt lediglich einen funktionierenden Prototyp, der vergleichsweise ausladend und schwer ist. Barocal arbeitet nun daran, das System vom Labor in die reale Welt zu übertragen und es zur Serienreife zu entwickeln.
Finanzielle Unterstützung bekommt das Start-up unter anderem von Breakthrough Energy. Das ist eine Initiative von Bill Gates, deren Ziel es ist, schädliche Emissionen zu reduzieren. Auch der Europäische Innovationsrat zählt zu den Geldgebern.
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