Science

1.800 Kilometer lange Wolke taucht am Mars auf

Die Sonde Mars Express konnte am 17. und 19. Juli ein Wetter-Phänomen auf dem Mars fotografieren. Dabei handelt es sich um eine gestreckte Wolke, die bis zu 1.800 Kilometer lang ist.

Obwohl sie danach aussieht, hat die Wolke aus Wassereis nichts mit vulkanischer Aktivität zu tun. Trotzdem ist ein Vulkan beteiligt: der 20 Kilometer hohe Arsia Mons. Die Wolke bildet sich durch einen Luftstrom, der von der windabgewandten Seite des Berges beeinflusst wird.

Jährliches Ereignis

Diese Wolke bildet sich aber nur zu bestimmten Zeiten. Sie taucht immer zur selben Zeit eines Mars-Jahres auf. Ein Mars-Jahr dauert 687 Erdentage – das letzte Mal wurde diese Wolke im Herbst 2018 gesichtet.

Sie bildet sich jeden Tag über einen Zeitraum von 3 Stunden in den frühen Morgenstunden. Nach ein paar Stunden ist sie wieder verschwunden. Nach etwa 80 Tagen ist das Phänomen vorbei und wiederholt sich erst wieder im nächsten Mars-Jahr.

Noch ist den Forschern nicht klar, ob die Wolke jedes Jahr so eine beeindruckende Länge erreicht wie heuer. Ebenfalls unbekannt ist, seit wann sie jährlich auftaucht und warum sie sich nur in den Morgenstunden bildet. Zumindest hat sie jetzt einen Namen. Die Forscher haben sie AMEC getauft - Arsia Mons Elongated Cloud.

Mars Express

Die Erforschung von AMEC ist bisher hauptsächlich mit Mars Express möglich. Die Umlaufbahn um den Mars ermöglicht es nämlich Fotos am Morgen zu machen, während die meisten anderen Sonden im Mars-Orbit am Nachmittag fotografieren.

Außerdem muss die Kamera ein großes Sichtfeld haben. Hat sie ein enges Sichtfeld, wie etwa bei Kameras, die die Marsoberfläche möglichst nah abfotografieren, kann nicht das gesamte Ausmaß der Wolke festgehalten werden.

Der Mars Express erfüllt aber diese Voraussetzungen. Die Mars-Sonde der ESA befindet sich seit Dezember 2003 im Orbit von Mars.

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