Asteroid Bennu wird zur Steinschleuder
Der Asteroid Bennu schleudert Gestein in den interplanetaren Raum. Zum einen wird er selbst von kleinerem Geröll „attackiert“, sodass sich Material von seiner Oberfläche löst. Zum anderen führt aber auch die ungleichmäßige Erhitzung durch die Sonne zu einer Abtragung, heißt es in einer Studie, die im Journal of Geophysical Research: Planets veröffentlicht wurde.
Die meisten Brocken federn auf die Oberfläche von Bennu zurück. Ein paar wenige aber lösen sich aus dem Gravitationsfeld des Himmelskörpers und gelangen ins All. Beobachtet wird der Asteroid über die Sonde OSIRIS-REx seit 2019.
Kein Sternen-Cluster
Zuerst hat Studienautor Carl Hergenrother vom Lunar and Planetary Laboratory der University of Arizona gedacht, dass es sich bei den hellen, dichten Partikeln rund um Bennu um ein unbekanntes Sternen-Cluster handelt. In der Region sollten sich jedoch nicht 200, sondern lediglich 10 Sterne befinden sollen. Genauere Untersuchungen haben in der Folge gezeigt, dass es sich bei dem Fund tatsächlich nicht um Sterne, sondern um vom Asteroiden freigesetztes Geröll handelt.
Die Stücke bewegen sich mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von lediglich 20 Zentimeter pro Sekunde von Benno weg. Laut der Studie seien Wärmebelastung oder Meteroiteneinschläge hauptsächlich für das Abtragen der Asteroiden-Oberfläche verantwortlich. Aufgrund dieser Emissionsprozesse ist Bennu ein „aktiver Asteroid“.
Keine Gefahr
Der Durchmesser des größten Brockens, den Bennu in dieser Studie in den Weltraum geschleudert hat, beträgt etwa sechs Zentimeter. Für die Raumsonde keine Gefahr – weder Größe noch Geschwindigkeit können sie zerstören. Am Tag schleudert Bennu außerdem durchschnittlich nur 2 Gesteinsbrocken ins All.