Chinesischer Firma gelingt Akku-Durchbruch
Das chinesische Unternehmen General New Energy (GNE) vermeldet einen Durchbruch. Es wurde der Prototyp einer Lithium-Schwefel-Batterie hergestellt, mit einer außerordentlich hohen Energiedichte.
Bei handelsüblichen Lithium-Ionen-Akkus geht man von einer Energiedichte von 180 bis 240 Wattstunden pro Kilogramm aus. Der neue GNE-Akku knackt hingegen die 700er-Marke, mit 701,8 Wh/kg. Damit übertrifft man auch die anderen Hersteller von Lithium-Schwefel-Batterien bei weitem, die aktuell eine Energiedichte von etwa 450 bis 500 Wh/kg erreichen.
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Laut dem Hersteller wiegt ein Akku mit einer Kapazität von 22.535 mAh nur 67,8 Gramm. Ein Lithium-Ionen-Akku mit ähnlicher Kapazität würde fast 400 Gramm wiegen.
Probleme der Technologie angeblich gelöst
Lithium-Schwefel-Akkus sind bekannt dafür, eine hohe Energiedichte zu haben. Rein physikalisch liegt die Grenze bei 2.600 Wh/kg. Das Problem bei dieser Technologie ist, dass die Akkus schon nach wenigen Ladevorgängen viel von ihrer Kapazität einbüßen. Zudem können sie sich selbst entladen.
GNE gibt an, diese Probleme bei der Prototyp-Batterie gelöst zu haben. Dadurch sei der Akku sowohl bei der Lebensdauer als auch Sicherheit deutlich besser als frühere Lithium-Schwefel-Batterien, berichtet ESS News. Genaue Daten zur Lebensdauer werden aber nicht angegeben.
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Für Raumfahrt, Flugzeuge, Roboter und Drohnen
GNE will weiter daran arbeiten, die Energiedichte und Lebensdauer von Lithium-Schwefel-Akkus zu verbessern. Das Überschreiten der 700-Wh/kg-Marke würde jedenfalls die Entwicklung von neuen Weltraum-Anwendungen ermöglichen, sowie den Weg für den Einsatz der Technologie in der Luftfahrt ebnen. Auch für Roboter und Drohnen mit besonders langer Lauf- und Flugzeit könnten künftig Lithium-Schwefel-Batterien genutzt werden.
Für militärische Anwendungen könnte die Technologie ebenfalls interessant sein – etwa für Loitering Munitions (Kamikaze-Drohnen). So ein Akku würde die Reichweite bzw. Flugdauer erhöhen, ohne, dass aufgrund eines höheren Akku-Gewichts die Sprengladung leichter sein muss. Und weil sich die Drohne am Ende ohnehin in die Luft sprengt, ist es nicht relevant, ob der Lithium-Schwefel-Akku nach mehreren Lade- und Entladevorgängen weniger Kapazität hat.