China: Künstlicher Mond im All soll Straßenlaternen ersetzen
Einen äußerst ambitionierten Plan, die Straßenbeleuchtung zu ersetzen, wird in der chinesischen Millionenstadt verfolgt. 2020 soll ein Beleuchtungssatellit in die Erdumlaufbahn gebracht werden. Dieser soll den echten Mond ergänzen und als Fake-Mond die Straßen des nächtlichen Chengdu erhellen.
Der Satellit könne ein dämmerungsähnliches Leuchten in ein Gebiet mit einem Durchmesser von zehn bis 80 Kilometer bringen. Der Umfang und die Stärke der Beleuchtung ließe sich präzise für wenige Meter kontrollieren, sodass der künstliche Mond die Straßenbeleuchtung ersetzen könnte, heißt es einem Bericht der chinesischen Zeitung People's Daily.
Keine Gefahr für nachtaktive Tiere
Aufgebracht hat die Idee Wu Chunfeng, der Vorsitzende der privaten Weltraumagentur Chengdu Aerospace Science and Technology Microelectronics System Research Institute Co (Casc), welche als Hauptauftragnehmer für das chinesische Raumfahrtprogramm gilt. Ob auch Chinas Regierung sowie die Stadt Chengdu die Fake-Mond-Pläne unterstützen, geht aus dem Bericht nicht hervor.
Jedenfalls sollen nachtaktive Wildtiere von dem künstlichen Licht aus dem Weltall nicht gestört werden. Dafür sei die Intensität des Lichtes zu schwach, heißt es.
Kritik an sinnlos glänzenden Satelliten
Erst kürzlich wurde ein Künstler scharf kritisiert, weil er einen glänzenden Satelliten in den Orbit befördern möchte. Mitte November soll der Spiegel-Satellit "Orbital Reflector" in die Umlaufbahn der Erde starten. Einige Wissenschaftler sind über das Vorhaben verärgert und warnen vor unnötigem Weltraumschrott.