Science

Warum China ein riesiges Netz an Windkanälen gebaut hat

Seit 2007 wurden von China sehr viele Ressourcen in den Bau von insgesamt 18 zivilen Windkanälen gesteckt. Damit sollte für Forscher*innen und Ingenieur*innen der Grundstein gelegt werden, um den ersten chinesischen Passagierjet Comac C919 zu entwickeln. 

Die Bemühungen wurden nun im Rahmen einer Studie untersucht, die im Dezember veröffentlicht wurde und von der die South China Morning Post SCMP berichtet. Dabei wurden die Windkanal-Kapazitäten mit denen westlicher Länder verglichen. Die Untersuchung ergab, dass in Europa und den USA insgesamt 18 Tunnel (11 in den USA und 7 in Europa) von diesem Ausmaß existieren, mit denen Flugzeuge entwickelt werden. 

Bemerkenswert sei laut der Untersuchung auch, dass die westlichen Windkanäle, in denen Technik für Boeing und Airbus entwickelt wird, nicht größer als 5 Meter seien. Im Gegensatz dazu verfügt China über welche mit 8 Metern und mehr. Vor 2007 gab es in dem Land nur einen konventionellen Windkanal mit einem Durchmesser von 2,4 Meter

Die Windkanäle werden bei der Flugzeugentwicklung für verschiedenste Tests genutzt. Laut der Studie haben Windkanalkonstrukteur*innen in China in den vergangenen 20 Jahre zahlreiche Durchbrüche bei der Forschung und ihren Konstruktionen erzielt. Dabei wurde ein großes Flugzeug Forschungs- und Entwicklungszentrum für Flugzeuge geschaffen, ohne dabei von Technologien aus dem Westen abhängig zu sein. 

Wichtig für Entwicklung von C919

Der Comac C919 wurde entworfen, um eine Konkurrenz zu Airbus und Boeing darzustellen, die den Markt für Passagierflugzeuge dominieren. Dabei handelt es sich um einen Kurz- und Mittelstreckenjet.

Direkte Konkurrenten sind etwa Boeings 737 und der Airbus A320. Anfang des Jahres wurde bekannt, dass China nach einer Zulassung der Maschine für den europäischen Markt strebt. Sollten diese Bemühungen erfolgreich sein, wäre es ein massiver Wandel am Markt für Passagierflugzeuge. 

Leiser und billiger

Wie die SCMP ausführt, hat der C919  Vorteile gegenüber der Konkurrenz, die möglicherweise durch die Windkanal-Testinfrastruktur entstanden sind. So ist das Betriebsgeräusch in der Kabine mit bis zu 60 Dezibel geringer als bei einer 737 mit bis zu 80 Dezibel. Auch seien die Betriebskosten des C919 rund 10 Prozent geringer als bei den westlichen Mitbewerbern. 

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