Science

Corona: Video zeigt, wie sich Tröpfchen beim Sprechen verbreiten

Abstand halten, Hände waschen und Schutzmasken tragen sind derzeit wichtige Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus. Viele arbeiten zudem seit einiger Zeit von zu Hause aus, um soziale Kontakte zu reduzieren. NHK World, der internationale Ableger von Nippon Hōsō Kyōkai (japanische Rundfunkgesellschaft), verdeutlicht mit einer Reihe von Experimenten, warum diese Maßnahmen wichtig sind. Anhand von Computersimulationen und Tests zeigen sie, wie sich das Coronavirus in der Luft verbreiten könnte.

Mikrotröpfchen bleiben in der Luft

Das erste Experiment zeigt, wie viele große Partikel beim Niesen durch die Luft geschleudert werden. Auf den ersten Blick erkennt man große Tröpfchen von ungefähr einem Millimeter, die schnell zu Boden fallen. Eine Hochgeschwindigkeitskamera und Laserstrahlen machen aber winzige Mikrotröpfchen sichtbar, die sich viel länger durch die Luft bewegen. Die gemessenen Partikel sind bis zu 0.1 Mikrometer klein.

Das von NHK produzierte Video kann nur auf YouTube angesehen werden, da es für die Wiedergabe auf anderen Seiten deaktiviert wurde.

In einem nächsten Experiment sprechen zwei Personen miteinander. Sie sitzen sich mit geringem Abstand gegenüber. Die Kamera erfasst, wie zahlreiche dieser Mikrotröpfchen beim lauten Sprechen in die Luft gewirbelt werden und nicht zu Boden fallen.

Partikel bleiben 20 Minuten im Raum

In einem Labor simuliert ein Team des Kyoto Institute of Technology (KIT), wie sich Partikel in sehr kleinen Räumen verteilen. Dafür stehen 10 virtuelle Menschen in einem Klassenzimmer und einer von ihnen hustet.

Das Computermodell zeigt, wie sich eine ringförmige Partikelwolke formt. Innerhalb der ersten Minute fallen die größeren Tröpfchen zu Boden, während Mikrotröpfchen sich innerhalb von 20 Minuten im ganzen Raum verteilt haben.

„Wenn es keinen Luftstrom gibt, bewegen sich die Mikrotröpfchen nicht. Sie können sich nicht selbstständig bewegen und bleiben daher für eine Zeit auf der Stelle“, erklärt Masashi Yamakawa vom KIT. In einem weiteren Experiment zeigt NHK, dass die Mikrotröpfchen durch ein geöffnetes Fenster schnell nach außen gesogen werden.

Regelmäßig Lüften 

Kazuhiro Tateda, Präsident der japanischen Gesellschaft für Infektionskrankheiten erklärt, dass Mikrotröpfchen zwar viele Viren enthalten können, ob das Coronavirus so übertragen wird, wurde aber noch nicht bewiesen. Möglich wäre es aber, so Tateda, dass durch lautes Sprechen und schweres Atmen die Krankheit auf nahe stehende Personen übertragen wird. Er empfiehlt, stündlich mindestens zwei Fenster zu öffnen, damit die Luft zirkulieren kann und die Partikel nach außen trägt.

Die Bauhaus-Universität Weimar zeigte in einem ähnlichen Experiment, wie sich die Luft beim Atmen im Raum verteilt. Deutlich wurde hier, dass das Husten in eine Armbeuge und mit einer Schutzmaske Schutz vor größeren Tröpfchen bietet.

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