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Science

Corona: Medikament aus Wien wird an COVID-19-Erkrankten getestet

Wiener Wissenschaftlern könnte ein Durchbruch bei der Suche nach einem Wirkstoff gegen COVID-19 gelungen sein. Er basiert auf einem Medikament, das ursprünglich für die Behandlung von akuten Lungenschäden und akutem Atemnotsyndrom entwickelt wurde. Das sind die Hauptursachen für Todesfälle durch COVID-19, sagen die Forscher. Es soll nun an 200 besonders schwer erkrankten Patienten in Österreich, Deutschland und Dänemark getestet werden. Die Studie wird von Apeiron Biologics durchgeführt und von der österreichischen Regierung finanziell gefördert.

Das Medikament APN01 könnte das Virus blockieren und mögliche Lungenschäden reduzieren, schreibt Apeiron Biologics in einer Aussendung. Schlüssel für die Entwicklung des Wirkstoffs ist das Enzym ACE2. Es wird vom Coronavirus als Tür genutzt, um den menschlichen Körper zu infizieren. APN01 imitiert dieses Enzym. Das soll dafür sorgen, dass das Coronavirus sich mit dem Wirkstoff verbindet, anstatt weiterhin Körperzellen zu infizieren. Dann würde das Virus mit dem Medikament aus dem Körper ausgeschieden.

APN01 soll das Coronavirus binden und so die Körperzellen schützen

Testergebnisse in wenigen Monaten

Ob das Medikament auch vor akutem Lungenversagen schützen kann, muss in einer klinischen Studie jetzt untersucht werden. Die Forscher wollen herausfinden, ob eine Verschlechterung der Symptome festgestellt werden kann. Diese Tests sollen 2 bis 3 Monate dauern, sagte der Genetiker Josef Penninger, der das Medikament entwickelte, vor einigen Tagen auf Puls 24. Sollten die Studien erfolgreich sein, könne das Medikament schon ab Sommer verfügbar sein.

Peter Llewellyn-Davies, Vorstandsvorsitzender von Apeiron will die Forschung schnell vorantreiben: "Die Behandlung der ersten Patienten in unserer Phase-II-Studie soll schnell beginnen, um zügig sichere und wirksame Behandlungsoptionen für schwer kranke COVID-19 Patienten zur schaffen, die dringend Hilfe benötigen." Das Medikament wurde von den Aufsichtsbehörden in Österreich, Deutschland und Dänemark bereits genehmigt. In der ersten Phase habe sich das Medikament bei 89 gesunden Freiwilligen als verträglich erwiesen. Die Entwicklung des Medikaments begann bereits 2002, während der SARS-Erkrankungswelle.

Test in Wien, Tirol und Salzburg

Klinische Prüfzentren sind unter anderen: in Deutschland das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und das Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, in Österreich die Medizinische Universität Wien, das Kaiser Franz-Josef-Spital in Wien, die Medizinische Universität Innsbruck und das Universitätsklinikum Salzburg, sowie in Dänemark The National University Hospital, Rigshospitalet (Kopenhagen), das Herlev Gentofte Hospital, das Hvidovre Hospital und das Nordsjaellands Hospital (Hillerod).

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