Coronavirus: Auswirkungen auf das Klima noch unklar
Gestrichene Flüge, verlangsamte Wirtschaft: Die Covid-19-Pandemie könnte nach Einschätzung des deutschen Umweltbundesamts dem Klimaschutz helfen, sicher sei das aber nicht. „Es kann die Emissionen sicher drücken, wenn weniger produziert und gereist wird, aber genau kann man das noch nicht einschätzen“, sagte ein Sprecher.
Auch gegenläufige Effekte seien möglich, wenn Menschen etwa das Auto nähmen statt öffentlicher Verkehrsmittel. „Vielleicht steigen aber auch mehr auf das Rad, um so den Viren aus dem Weg zu gehen. Das sind aber alles nur Mutmaßungen und es gibt keine Empirik dazu.“
China
In China hatte das Virus bereits merkbare Auswirkungen. Bilder der NASA, die zwischen 1. Jänner und 25. Februar aufgenommen wurden, zeigen einen deutlichen Rückgang der Luftverschmutzung.
Nach Angaben von NASA-Wissenschaftlern war die Abnahme der Belastung zunächst in der Nähe von Wuhan erkennbar, breitete sich aber im ganzen Land aus. Zwar gebe es zu dieser Zeit aufgrund des chinesischen Neujahresfestes immer weniger Luftverschmutzung als sonst, heuer sei es aber deutlich ausgeprägter messbar, wie die Forscher feststellen.
Längerfristig
Erfahrungen etwa mit dem Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull zeigten, dass sogenannte Shut-downs nach Katastrophen und Epidemien keine geordnete Klimapolitik oder den nachhaltigen Umbau der Wirtschaft ersetzten, erklärte der Sprecher weiter. „Und wenn man die Wirtschaftskrisen ansieht, dann kam es nach den Einbrüchen mit niedrigen Emissionen danach zu einem noch stärkeren Anziehen der Konjunktur und höheren Emissionen.“ Der Konsum sei teils aufgeschoben und dann nachgeholt worden.