Erdähnlicher Exoplanet in 200 Lichtjahren Entfernung entdeckt
Ein japanisches Forscherteam hat die Existenz von 15 neuen Exoplaneten bestätigt. Alle dieser Planeten kreisen um Rote Zwerge - also Sterne, die kleiner und kühler als die Sonne sind. Wie Phys.org berichtet, ist einer der neu entdeckten Planeten besonders interessant. Er nennt sich K2-155d, besitzt den 1,6-fachen Radius der Erde (er ist also eine so genannte Supererde) und kreist möglicherweise in der habitablen Zone um seinen Stern K2-155. Dieser Stern ist rund 200 Lichtjahre von der Erde entfernt.
"Keine Garantie"
Um genauer sagen zu können, ob sich K2-155d in der habitablen Zone befindet und somit Wasser in flüssiger Form auf seiner Oberfläche vorhanden sein könnte, muss K2-155 genauer erforscht werden. U.a. müsste man den Radius des Roten Zwergs und seine Oberflächentemperatur noch genauer messen. "In unseren Simulationen nahmen wir an, dass die Atmosphäre und die Zusammensetzung des Planeten erdähnlich sind", meint Teruyuki Hirano vom Tokyo Institute of Technology. "Aber es gibt keine Garantie dafür, dass dies der Fall ist."
Radiuslücke
Abgesehen von K2-155d haben die japanischen Forscher weitere wichtige Erkenntnisse über Exoplaneten im Allgemeinen gefunden. Sie konnten etwa erstmals nachweisen, dass es auch bei Planeten rund um Rote Zwerge eine so genannte Radiuslücke (radius gap) gibt. Dieses Phänomen besagt, dass es in unmittelbarer Nähe zu Sternen nur selten Planeten mit großen Radien gibt. Die derzeit wahrscheinlichste Erklärung dafür ist, dass die Sterne die Atmophäre größerer Planeten "wegblasen".
Metallische Sterne
Außerdem fanden die Forscher heraus, dass das Vorhandensein größerer Planeten um einen Stern damit zusammenhängt, wie viel Metall-Anteile in dem Stern vorhanden sind. Die größten der 15 neu entdeckten Exoplaneten befinden sich im Orbit rund um besonders metallhaltige Rote Zwerge. Die Rohdaten für die 15 neuen Exoplaneten stammen vom Kepler-Weltraumteleskop. Zur Bestätigung der Funde eingesetzt wurden Teleskope in Hawaii und Spanien.
Große Hoffnungen bei der Suche nach Exoplaneten setzen Hirano und sein Team auf den Transiting Exoplanet Survey Satellite (TESS) der NASA, der im April 2018 in den Weltraum gebracht werden soll.