ESA-Raumsonde fotografiert James Webb Teleskop
Seit 2014 befindet sich die ESA-Raumsonde Gaia auf dem Lagrange-Punkt 2 (L2) in einer Entfernung zur Erde von 1,5 Millionen Kilometer. Seit einigen Wochen hat es dort einen neuen Nachbarn. Nämlich das James Webb Teleskop, das auf dem L2 ebenso zwischen der Anziehungskraft der Erde und der Anziehungskraft der Sonne pendelt.
Im Februar ist den Gaia-Verantwortlichen aufgefallen, dass sich das James Webb Teleskop im Sichtfeld der ESA-Raumsonde befindet. Also haben sie versucht, das neue Teleskop mithilfe der Gaia-Instrumente abzulichten, was nicht so einfach sein sollte.
Witzige Unterhaltung auf Twitter
Für den Schnappschuss lieferten sich die Twitter-Accounts der Gaia-Raumsonde und jener des James Webb Teleskops eine witzige Unterhaltung. "Smile", schrieb Gaia an das Teleskop. "Ich verstecke mich hinter meinen Sonnenschild: Ich bin nicht gut in optischen Fotos", antwortete James Webb. "Ich denke, es ist gut geworden!", schrieb Gaia und hängte das Foto an den Twitter-Post an.
Eigentlich sei die ESA-Raumsonde nicht dafür ausgelegt, echte Bilder von Himmelskörpern aufzunehmen, schreibt die ESA in einem Blogpost. "Stattdessen sammelt es sehr genaue Daten über die Positionen, Bewegungen, Entfernungen und Farben von Himmelskörpern. Ein Teil der Instrumente an Bord kann allerdings eine Art von Bildern aufnehmen."
Ein kleiner Lichtpunkt im Weltall
Mit diesem "Suchfernrohr", auch Sky Mapper genannt, das eigentlich zum Aufspüren von Himmelskörpern dient, hat die ESA dann versucht, das James Webb Teleskop abzulichten. Herausgekommen ist ein Foto, auf dem das Teleskop als kleiner Lichtpunkt dargestellt wird. Die Entfernung zwischen Gaia und James Webb betrug zum Zeitpunkt der Aufnahme rund eine Million Kilometer.