ESA investiert in Weltraum-Müllabfuhr
Die ESA investiert 14,8 Millionen Euro in das Unternehmen Astroscale. Die in Großbritannien ansässige Firma entwickelt gemeinsam mit dem britischen Satelliteninternetanbieter OneWeb ein Raumfahrzeug, das ausgediente Satelliten aus dem Orbit entfernen soll, berichtet Gizmodo.
Start in 2 Jahren
Das ELSA-M genannte Raumschiff soll in einer einzigen Mission in der Lage sein, mehrere nicht mehr funktionierende Satelliten aus ihrer Umlaufbahn zu entfernen. Der erste erste Prototyp wird gerade gebaut. 2024 soll das Raumschiff zum ersten Mal starten.
Die Satelliten von OneWeb verfügen über eine Haltevorrichtung, die es dem Raumfahrzeug ermöglichen soll, sie zu fassen und aus ihrer Umlaufbahn zu bringen. Zum Einsatz kommen soll die Weltraum-Müllabfuhr, wenn die Satelliten sich am Ende ihrer 5 bis 6 jährigen Lebenszeit nicht mehr selbst aus dem Orbit entfernen können, heißt es in einer Aussendung der ESA.
OneWeb hat derzeit 428 seiner geplanten 650 Satelliten im Orbit. Die Entfernung ausgedienter Geräte soll dabei helfen, die Konstellation zu vervollständigen und das Problem des zunehmenden Weltraumschrotts zu bekämpfen.
Weltraumschrott wird zu großem Problem
Es sei von entscheidender Bedeutung, die verantwortungsvolle Nutzung des Weltraums sicherzustellen, wird ESA-Direktorin Elodie Viau in einer Aussendung zitiert.
Die ESA schätzt, dass sich rund 36.500 Stücke von ausgemusterten Raketen und Satelliten, die größer als 10 Zentimeter sind, derzeit im Orbit befinden. Zudem soll es eine Million Objekte im Orbit geben, in einer Größe zwischen einem und 10 Zentimeter.
Zuletzt konnte der ESA-Erdbeobachtungssatellit Sentinel 1A nur knapp einer Kollission mit den Trümmern eines ausgedienten russischen Satelliten entgehen.