Fingerring soll Corona-Infektion vorhersagen
Im Kampf gegen das Coronavirus ist die Früherkennung der Infektion inklusive der sofortigen Selbstisolation der Schlüssel, um die Verbreitung einzudämmen. Helfen könnte dabei der smarte Fingerring des finnischen Herstellers Oura. Dieser ist schon länger auf dem Markt und misst neben dem Pulsschlag auch die Körpertemperatur des Trägers.
Erhöhte Temperatur bei Corona
Da Fieber eines der Hauptsymptome einer Erkrankung ist, kann der Ring bei erhöhter Temperatur Alarm schlagen - selbst, wenn sich die Person noch nicht wirklich krank fühlt. Deshalb wird der Ring nun vom Personal in einem Krankenhaus in San Francisco eingesetzt. Die 2000 Personen umfassende Belegschaft arbeitet mit dem Hersteller und der University of California San Francisco zusammen, um die Früherkennung von Symptomen zu testen.
Die finnische Firma hat zudem seine 150.000 User aufgerufen, ihre Daten mit den Wissenschaftlern zu teilen. Auf diese Weise hoffen sie, in naher Zukunft einen Algorithmus entwickeln zu können, der bei ersten Anzeichen einer Corona-Erkrankung Alarm schlägt. Auf diese Weise könnten Infizierte schnell abgesondert und in Quarantäne geschickt und so die Ansteckung anderer verhindert werden.
Auch in Wuhan wird Fieber gemessen
Dass das Messen der eigenen Körpertemperatur im Kampf gegen das Coronavirus hilft, hat sich in China gezeigt. In der Region Wuhan, wo die Pandemie ihren Ausgang nahm, mussten Einwohner jeden Tag ihre Körpertemperatur messen und sich bei erhöhten Werten in Selbstisolation begeben. Mithilfe des Rings könnten diese Daten täglich aufgezeichnet werden. Bei der Weitergabe der Daten an Gesundheitsbehörden müsste allerdings die Datenschutzfrage geklärt werden.
Aber selbst wenn derartige Geräte nur im persönlichen Gebrauch oder eben gezielt in Krankenhäusern verwendet werden, könnten sie bei der Eindämmung der Corona-Pandemie helfen. Ein finnischer Geschäftsmann hat sich wegen der erhöhten Temperaturanzeige auf seinem Oura-Ring nach einer Geschäftsreise auf das Coronavirus testen lassen - und das obwohl er sonst eigentlich keine Symptome zeigte und sich auch gut fühlte. Der Test kam allerdings positiv zurück, wie er auf Facebook mitteilte.