Science

Forscher finden erstmals Wasser in Partikeln eines Asteroiden

Der Fund zweier Wissenschaftler der Arizona State University gibt Astronomen Hinweise, dass rund die Hälfte des Wasservorrats auf der Erde ursprünglich von Astroiden auf unseren Planeten gebracht worden ist. Ziliang Jin und Maitrayee Bose haben in winzigen Staubkörnchen des Asteroiden Itokawa das Mineral Pyroxen entdeckt. Dieses enthält Wasser in seiner Kristallstruktur.

Außerdem fanden die Kosmochemiker heraus, dass die Mineralien des Asteroidenstaubs die gleiche Wasserstoffisotopzusammensetzung wie auf der Erde haben. All dies deutet auf die wichtige Rolle von Asteroiden als Wasserlieferant hin.

Die gesammelten Staubpartikel sind etwa halb so dick wie ein menschliches Haar

Hayabusa-Mission

Die beiden Forscher sind dank der Hayabusa-Mission der japanischen Weltraumagentur JAXA zu ihren kleinen Gesteinsproben gelangt. Die Raumsonde wurde 2003 gestartet und erreichte den Asteroiden Itokawa im Jahr 2005, wo Bodenproben genommen wurden. 2010 wurde die extraterrestrische Beute zur Erde zurück gebracht. Insgesamt wurden 1500 Staubkörner gesammelt. JAXA gab fünf davon weiter an die Wissenschaftler der US-Universität. In zwei der fünf wurde Pyroxen entdeckt.

Die Umlaufbahn von Itokawa um die Sonne in Weiß

Kollisionen

Itokawa zählt zu den so genannten S-Klasse-Asteroiden. Diese bilden die größte Gruppe der Objekte im Asteroidengürtel. Der 535 Meter lange, wie eine Erdnuss geformte Itokawa, war früher Teil eines größeren Objekts, berichtet Space.com. Dieses soll rund 20 Kilometer dick gewesen sein. Mehrere Zusammenstöße mit anderen Objekten haben das Stück auseinandergebrochen.

Zwei größere Bruchstücke haben später gemeinsam Itokawa geformt. Da bei All-Kollisionen üblicherweise große Hitze entsteht, waren Forscher bisher davon ausgegangen, dass jegliches vorhandene Wasser verdampft und vom jeweiligen Objekt gelöst wird. Der aktuelle Fund zeigt, dass Wasser trotz großer Zusammenstöße am Asteroid verbleiben kann.

Hohe Priorität

Studien-Co-Autor Jin meint: "Obwohl die Proben von der Oberfläche stammen, wissen wir nicht, wo diese Partikel sich im Originalobjekt befanden. Wir tippen darauf, dass sie in einer Tiefe von mehr als 100 Meter vergraben waren." Jin und Kollege Bose sind überzeugt davon, dass S-Klasse-Asteroiden eine insgesamt große Wasserquelle darstellen. Außerdem könnten sie eine Reihe anderer Elemente auf die Felsplaneten des Sonnensystems (inklusive der Erde) gebracht haben. Jin: "Das macht sie zu Erforschungszielen mit hoher Priorität." Bose schlägt deshalb weitere Raumsonden-Missionen vor: "Sample-Return-Missionen sind Pflicht, wenn wir wirklich eine tiefgreifende Studie planetarer Objekte durchführen wollen."

Derzeit sind gleich zwei Raumfahrtmissionen im Gange, die genau das vorhaben. Die japanische Raumsonde Hayabusa 2 soll 2020 Proben des Asteroiden Ryugu zur Erde bringen. 2023 sollen Proben vom Asteroiden Bennu auf der Erde landen, welche durch die NASA-Raumsonde OSIRIS-REx gesammelt werden.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Energie, Mobilität und Klimaschutz. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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