Gammastrahlen aus Zwerggalaxie lösen astronomisches Rätsel
Das „Kokon“, ein leuchtender Fleck, hat Astronom*innen seit seiner Entdeckung verwirrt. Der Fleck befindet sich in unserer Galaxie und war für Forscher*innen seit mindestens 10 Jahren interessant. Jetzt hat man herausgefunden, dass das Kokon durch Gammastrahlen verursacht wird, wie phys.org berichtet. Die Gammastrahlen werden von sich schnell drehenden Extremsternen, sogenannten „Millisekundenpulsaren“, in der Sagittarius-Zwerggalaxie emittiert, die die Milchstraße umkreisen.
Gammastrahlen mit Teleskop entdecken
Auf der Erde werden die Gammastrahlen durch unsere Atmosphäre erfolgreich blockiert. Daher hatten die Forscher*innen aber gar keine Vorstellung von der Fülle dieses Gammastrahlenhimmels, bevor sie entsprechende Instrumente ins All geschickt hatten. Das modernste Gammastrahleninstrument, das heute in Betrieb ist, ist das Fermi Gamma Ray Space Telescope. Es ist Teil einer großen NASA-Mission. Damit lassen sich Details sehen und auch schwache Quellen der Gammastrahlen erkennen. Bereits einige Überraschungen wurden damit aufgedeckt.
2010 tauchten etwa geheimnisvolle Blasen im Zentrum der Milchstraße auf. Diese Fermi-Blasen bedeckten etwa 10 Prozent des Himmels. Jetzt wurde klar, dass diese ebenfalls von den Gammastrahlen von der Sagittarius-Zwerggalaxie stammen. Doch warum stammen die Strahlen von dort? Die Forscher*innen suchten nach einer Erklärung.
Millsekundenpulsare als Ursache
Sie machen jetzt sogenannte Millisekundenpulsare, also sich schnell drehende Objekte, dafür verantwortlich. Diese sind Überreste von Sternen, die erheblich massereicher als die Sonne sind. Unter den richtigen Umständen erzeugen solche Doppelsternsysteme einen Neutronenstern, der sich hunderte Male pro Sekunde dreht.
Aufgrund ihrer schnellen Rotation und ihres starken Magnetfelds wirken diese Neutronensterne als natürliche Teilchenbeschleuniger: Sie schleudern Teilchen mit extrem hoher Energie ins All. Diese Teilchen senden dann Gammastrahlen aus. Diese sind auch die Ursache für das mysteriöse Kokon. Damit entdeckten die Forscher*innen das Rätsel. Die Forschung wurde im Nature Astronmy Journal vorgestellt.