Science

Neues Webb-Bild zeigt Zwerggalaxie wie im frühen Universum

Das James-Webb-Weltraumteleskop hat ein klares Bild von der Zwerggalaxie Wolf-Lundmark-Melotte (WLM) aufgezeichnet. Zum Einsatz kam die besonders empfindliche NIR-Kamera. Sie macht die schwachen Sterne außerhalb der Milchstraße in einer zuvor nie dagewesenen Schärfe sichtbar. Auf dem Bild, das die NASA auf Twitter geteilt hat, sind die Sterne in unterschiedlichen Farben, Größen, Temperaturen und Entwicklungsstadien zu sehen.

Die Zwerggalaxie ist laut der Forscherin Kristen McQuinn von der Rutgers University und Forschungsleiterin des Webb Early Release Science Programms (ERS) unser galaktischer Nachbar. Gerade einmal 3 Millionen Lichtjahre trennen sie von der Erde. „Wir glauben, dass WLM nicht mit anderen Systemen interagiert hat, wodurch wir unsere Theorien über die Entstehung und Entwicklung von Galaxien gut testen können“, sagt sie gegenüber der NASA. Viele andere nahen Galaxien seien hingegen mit der Milchstraße verflochten, was ihre Untersuchung erschwert.

Galaktische Winde sorgen für Verlust von Elementen

Von großem wissenschaftlichen Interesse ist unter anderem auch das Gas von WLM, das jenem Gas ähnelt, aus dem Galaxien im frühen Universum bestanden. Chemisch gesehen ist es kaum angereichert und damit arm an Elementen, die schwerer als Wasserstoff und Helium sind.

Laut McQuinn hat die Galaxie viele dieser Elemente durch sogenannte galaktische Winde verloren. „Obwohl WLM in letzter Zeit Sterne gebildet hat – eigentlich während der gesamten kosmischen Zeit – und diese Sterne neue Elemente synthetisiert haben, wird ein Teil des Materials aus der Galaxie ausgestoßen, wenn die massereichen Sterne explodieren“, sagt sie. Supernovae könnten energiereich genug sein, um Material aus Galaxien mit geringer Masse wie WLM herauszudrücken.

WLM eigne sich der Forscherin zufolge besonders gut, um die Entstehung und Entwicklung von Sternen in Zwerggalaxien, die jenen im frühen Universum ähneln, zu erforschen.

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