Science

James Webb Teleskop: 9 beeindruckende Bilder aus 2023

Vor 2 Jahren ist das Weltraumteleskop James Webb (JWST) ins All gestartet. Seit die ersten Bilder veröffentlicht wurden, sorgen spektakuläre Aufnahmen immer wieder für Begeisterung. Wir geben euch einen Rückblick auf die wichtigsten Entdeckungen des Teleskops im vergangenen Jahr. 

Ein neuer Blick auf eine Supernova

Die Supernova SN 1987A wurde erstmals im Nahinfrarot-Bereich aufgezeichnet. Dabei ist leicht die Form einer Sanduhr zu erkennen. 

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Im Zentrum sieht man einen sehr dichten hellblauen Bereich in Form eines Schlüssellochs. Darum ist ein heller Ring erkennbar, worin erstmals halbmondförmigen Strukturen erkennbar wurden. Sie dürften wohl Teil der äußeren Gasschichten sein, die von der Supernova-Explosion herausgeschossen wurde.

Ältestes supermassives Schwarzes Loch entdeckt

Gemeinsam mit dem Chandra-Teleskop konnte JWTS das bisher älteste Schwarze Loch entdecken. Im Zentrum der Galaxie UHZ1 entstand es nur 470 Millionen Jahre nach dem Urknall. 

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Es hat eine Masse von 10 bis 100 Millionen Sonnen und ist damit recht groß für die frühe Zeit. Es ist 13,2 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Das stellt Wissenschaftler*innen vor eine Herausforderung, denn so kurz nach dem Urknall ist diese Masse ungewöhnlich groß. Es könnte daher 200 Millionen Jahre nach dem Urknall aus einer Gaswolke entstanden sein, was das rasante Wachstum erklären könnte.

Spektakuläres Bild von Nebelflecken

Dem Teleskop gelang ein eindrucksvolles Bild des Herbig-Haro-Objekts 211 (HH 211).  Als Herbig-Haro-Objekte werden Nebelflecken bezeichnet, die im Umfeld von jungen Sternen auftreten.

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Herbig-Haro-Objekt 211 

Herbig-Haro-Objekte bilden sich, wenn von Sternen ausgestoßenes ionisiertes Gas mit hoher Geschwindigkeit auf Staub und Gase stößt, die sich um den jungen Himmelskörper gebildet haben. Das Bild ist laut NASA bis zu 10-mal detaillierter als bisherige Aufnahmen des Phänomens.

Mysteriöses Fragezeichen im All

Auf dem Bild der Herbig-Haro-Objekte 46/47 taucht eine ungewöhnliche Form auf. Im Bild ist ein Fragezeichen zu sehen - und es gibt noch keine Antwort, wie diese Form entstehen konnte.

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Das "Fragezeichen" unterhalb der Herbig-Haro-Objekte 46/47

Es könnte sich laut den Wissenschaftler*innen möglicherweise um 2 interagierende Galaxien handeln, etwa um eine Verschmelzung. Die Wechselwirkungen könnten die kuriose Form entstehen lassen. Die Farbe des Objekts deutet jedenfalls darauf hin, dass das Objekt sehr weit entfernt ist. 

Bausteine für Leben in eisiger Dunkelwolke

Die 500 Lichtjahre entfernte sogenannte Dunkelwolke Chameleon I ist so finster, dass alles Licht der dahinterliegenden Objekte absorbiert wird. Dort konnten Forscher*innen der Universität Bern und der Leiden Universität in den Niederlanden nun das kälteste Eis nachweisen, das je gemessen wurde.

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Dort fanden sie die sogenannten CHONS, also die Bausteine des Lebens: Wasser, Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel. Aus diesen Bestandteilen können sich Aminosäuren bilden.

Ein neuer Blick auf die Ringe des Uranus

So detailliert wie in dieser Aufnahme hat man die Ringe des Uranus noch nicht gesehen. Die inneren und äußeren Ringe, inklusive des extrem schwachen "Zeta"-Ring, sind darauf sichtbar.

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Die Ringe des Uranus

Neben den Ringen konnte das Teleskop auch 14 der 27 bekannten Monde aufnehmen: Oberon, Titania, Umbriel, Juliet, Perdita, Rosalind, Puck, Belinda, Desdemona, Cressida, Ariel, Miranda, Bianca und Portia.

Kleinster Brauner Zwerg entdeckt

Nur maximal 3 Jupitermassen ist der kleine Himmelskörper schwer, den JWST im Dezember gefunden hat (mehr dazu hier). Braune Zwerge sind zu leicht, um Sterne zu sein und zu schwer für Planeten. Sie liegen dazwischen. 

3 neuentdeckte solche Grenzgänger sind in dem Bild von JWST zu sehen und einer von ihnen ist der leichteste bisher gefundene. Er wiegt nur 3 bis 4 Jupitermassen und ist nur rund 850 Grad heiß

Bei einer Spektralanalyse fanden Forscher*innen eine chemische Signatur, die bisher nur auf Saturn und seinem Mond Titan nachgewiesen werden konnte. Sie vermuten, dass es sich dabei um einen bisher nicht identifizierten Kohlenwasserstoff handelt. Die Forschung wurde im Fachmagazin The Astronomical Journal veröffentlicht. 

Sterbender Stern in Ringnebel entdeckt

Auch wenn der Ringnebel auch von Hubble schon gut dokumentiert wurde, konnte das JWST etwas Neues finden: Der Nebel entstand wohl nicht nur durch einen sterbenden Stern, sondern dieser Stern hat einen Begleiter.

Das neue Bild gibt Hinweise auf einen zweiten Stern, der etwa so weit von seinem Zentralstern entfernt ist, wie Pluto von der Sonne. Dessen Schwerkraft könnte die Struktur des Ringnebels formen, vermuten die Astronom*innen in einem Statement

Foto befeuert Diskussion um die Hubble-Spannung

Die sogenannte Hubble-Konstante beschreibt die Expansion des Universums. Es gibt aber eine Differenz aus dem Nachleuchten des Urknalls und der Konstante, die als Hubble-Spannung bezeichnet wird. Demnach dehnt sich das Universum zu schnell aus. Im Bild der Galaxie NGC 5584 wurden bestimmte Sterne beobachtet, um die Hubble-Konstante zu untersuchen. 

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Diese Cepheiden sind eine bestimmte Klasse von Sternen, die so hell sind, dass ihre Entfernung genau gemessen werden kann. Die neue Messung bestätigt die Hubble-Konstante und wirft daher weitere Fragen auf, welche unbekannte Kraft im Kosmos für die Beschleunigung der Expansion des Universums sorgen könnte, heißt es in einem NASA-Statement.

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Franziska Bechtold

frau_grete

Liebt virtuelle Spielewelten, Gadgets, Wissenschaft und den Weltraum. Solange sie nicht selbst ins Weltall kann, flüchtet sie eben in Science Fiction.

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