James-Webb-Teleskop: Lebensdauer dank Bilderbuch-Start verdoppelt
Die Reise des James-Webb-Weltraumteleskops zu seinem Bestimmungsort am Lagrange-Punkt 2 (L2) des Erde-Sonne-Systems verläuft bisher sehr erfolgreich. Bei einer Pressekonferenz zum Fortschritt bei der Entfaltung der hochkomplexen Maschine konnte nun eine weitere Frohbotschaft verkündet werden: Weil der Start des Teleskops mit Hilfe seiner Ariane 5 Trägerrakete besonders präzise abgelaufen war, verbleibt nun mehr Treibstoff für Kurskorrekturen an Bord des Teleskops als gedacht.
Endgültige Schätzung noch ausständig
Die NASA hatte vor dem Start geschätzt, dass das James-Webb-Weltraumteleskop bei seiner Ankunft am L2 Treibstoff für 10 Jahre haben werde. Nun sehe es so aus, als ob es 20 Jahre sein könnten, heißt es u.a. von Mission Systems Engineer Mike Menzel, wie Ars Technica berichtet. Wie lange der Treibstoff tatsächlich reichen werde, sei aber noch nicht endgültig entschieden.
Ausschlaggebend für die finale Einschätzung sei eine Kurskorrektur, die am 23. Jänner stattfinden sollte, wie Space.com beschreibt. Dabei wird das James-Webb-Weltraumteleskop auf eine Umlaufbahn um den L2 gebracht, rund 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.
Viel Lob für Arianespace
Dass bisher allein schon so viel Treibstoff eingespart werden konnte, sorgt jedoch für großen Jubel. Viel Lob erhalten die Raketentechniker*innen von Arianespace, die die Trägerrakete zusammengebaut haben. Sie haben sich für die wichtige Mission besonders viel Mühe gegeben. Unter anderem wurde ein Haupttriebwerk ausgesucht, das bei Tests besonders präzise reagiert hatte. "Es war eines der besten Vulcan-Triebwerke, die wir jemals gebaut haben", sagt Ariane-5-Programmmanager Rüdiger Albat.