James Webb: Sonnensegel auf volle Größe aufgespannt
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Nach dem erfolgreichen Start und den gelungenen Kurskorrekturen hat das James Webb Weltraumteleskop (JWST) einen weiteren großen Meilenstein geschafft. Das tennisplatzgroße Sonnensegel (21,2 x 14,2 Meter) aus Kapton wurde vollständig ausgefahren. Seit dem 30. Dezember arbeiten die Webb-Ingenieur*innen daran, dieses schwierige und bisher einzigartige Manöver fehlerfrei zu absolvieren.
Auf beiden Seiten des Teleskops wurde ein "Arm" ausgefahren, der die beiden Seiten des Sonnensegels "aufgezogen" hat. So erhielt es seine Diamantenform. Nach tagelanger Arbeit beschloss das Team am 1. Jänner eine Pause einzulegen, bevor die letzten wichtigen Schritte durchgeführt werden. Obwohl bisher alles gut verlaufen ist, bleibt es auch in den nächsten Tagen spannend.
5 Schichten separieren
Im Laufe des heutigen Tages beginnt das Team dann damit, das Sonnenschild zu spannen. Anschließend werden die 5 einzelnen Schichten separiert. Im jetzigen Zustand berühren sich die einzelnen Schichten noch und können daher Wärme leiten. Das Observatorium muss für seine Arbeit im Infrarotbereich aber auf -233° Celcius heruntergekühlt werden. Ist es zu warm, behindert es sich selbst bei der Arbeit und kann sehr schwache Objekte nicht wahrnehmen. Deshalb müssen die einzelnen Schichten voneinander geteilt und gespreizt werden.
In wenigen Tagen sollte das Kapitel "Sonnenschild" vollständig abgeschlossen sein. Die vielen Verzögerungen bis zum Start scheinen sich ausgezahlt zu haben, bisher lief die Reise für das JWST reibungslos. Bis das Teleskop vollständig auf Betriebstemperatur gebracht wird, dauert es aber noch 3 bis 4 Monate. In etwas weniger als 6 Monaten sollte dann das erste Bild aus den weiten des Weltraums auf der Erde ankommen.
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