KI erschafft Gesichter von Menschen, die es nicht gibt
Wer die Website „This Person Does Not Exist“ besucht, bekommt dort ein Porträtfoto von einem Menschen zu sehen, den es eigentlich gar nicht gibt. Die Bilder wurden von einer KI erzeugt, die ein einzigartiges Porträt mithilfe 512-dimensionaler Vektoren erstellt. „Jedes Mal, wenn man die Seite neu lädt, wird ein neues Bild eines Gesichts von Anfang an erzeugt“, schreibt Philipp Wang, ein Entwickler beim Fahrtdienst Uber, der die Website betreibt. Er wolle damit darauf auf die jüngsten Fortschritte in der KI-Forschung aufmerksam machen.
Bei der Technologie, der sich Wang bedient, handelt es sich um das von Nvidia entwickelte StyleGAN. Bei einem Generative Adversial Network (GAN) kommen zwei neuronale Netzwerke zum Einsatz. Ein neuronales Netzwerk erzeugt Inhalte (Generator), die vom anderen neuronalen Netzwerk unter den Trainingsdaten als „Fälschungen“ erkannt werden sollen (Diskriminator).
Der Generator soll so gut werden, dass die Fehlerrate des Diskriminators ansteigt und dieser somit getäuscht werden konnte. Das StyleGAN ist, wie viele andere GANs, vor allem auf das Erzeugen von fotorealistischen Inhalten spezialisiert. Im Vorjahr landeten GANs vor allem durch die sogenannten Deepfakes in den Schlagzeilen, bei denen die Gesichter von Prominenten in Pornovideos eingefügt wurden.
Wang will mit der Website, die er privat betreibt, nun auf die Chancen und Risiken der Technologie hinweisen. Denn während verschiedene Berufsgruppen, beispielsweise Animatoren und Grafiker, von diesen Technologien profitieren dürften, könnten durch täuschend echte Fälschungen auch großer Schaden angerichtet werden.
Das unter anderem von Elon Musk finanziell unterstützte Institut OpenAI entschied sich unter anderem dafür, ein neu entwickeltes Machine-Learning-Modell zur Textgenerierung nicht zu veröffentlichen, weil dieses auch für gefälschte Nachrichtenartikel, Kommentare und Bewertungen missbraucht werden könnte.