Lebende Mikroben in Milliarden Jahre altem Gestein aufgespürt
Es könnten die ältesten Mikroorganismen sein, die jemals auf der Welt entdeckt wurden. In einem uralten Gestein in Südafrika wurden Mikroben gefunden, die wahrscheinlich seit 2 Milliarden Jahren völlig isoliert von der Außenwelt leben.
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Von Magma eingeschlossen
Entdeckt wurden die Kleinstlebewesen in Rissen und Spalten eines Gesteins, das vor Milliarden von Jahren entstanden ist. Es bildete sich, als Magma aus dem Erdinneren aufstieg und auf der Erdoberfläche abkühlte.
Es wird vermutet, dass die nun gefundenen Mikroben bei diesem Prozess im Gestein eingeschlossen wurden und dadurch derart lange überleben konnten. Weitere Untersuchungen sollen klären, wovon sich die Einzeller über all die Jahre ernährten.
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Mikroben im Stand-by
Die bislang ältesten, noch lebenden Mikroorganismen, die auf der Erde entdeckt wurden, sind 100 Millionen Jahre alt. Sie wurden in Ablagerungen unter dem Meeresboden des Pazifiks aufgespürt. Wie derart alte Mikroben so lange überleben können, ist noch nicht restlos geklärt.
Es könnte sein, dass sie in einem Stand-by-Modus in einer Art Zeitlupe leben und ihren Organismus auf das allernötigste reduzieren können. Offenbar kommen sie hauptsächlich über geochemische Reaktionen an die notwendigen Nährstoffe.
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Milliarden Jahre altes Gestein
Die nun gefundenen Mikroben stammen aus einer Gesteinsformation, die ungefähr 9 Kilometer dick ist. Aus einer Tiefe von ungefähr 15 Meter entnahmen die Forscher einen rund 30 Zentimeter langen Felsblock.
Lehm als Rätsels Lösung?
DNA-Analysen und Untersuchungen per Fluoreszenzmikroskopie, Elektronenmikroskopie und Infrarotspektroskopie sollen bestätigen, dass die Einzeller im Gestein beheimatet waren und nicht erst durch die Bohrungen dorthin gelangt sind.
Die Ritzen, in denen die Mikroben entdeckt wurden, waren durch extrem kompaktes Lehmsubstrat abgedichtet, sodass die Lebewesen die Felsspalten nicht verlassen konnten, schreiben die Forscher in einer Aussendung.
Die Wissenschafter vermuten, dass die Mikroben in den Lehmadern überleben, indem sie anorganische und organische Elemente verstoffwechseln, die sie in den Tonmineralien im Lehmsubstrat vorfinden.