Menschen sollen künftig in "gemütlichen" Höhlen am Mond leben
Die Oberfläche des Mondes ist voller kleiner Gräben und Löcher, von denen jedes in etwa so groß ist wie ein großes Gebäude auf der Erde. Nun haben Wissenschaftler*innen der University of California, Los Angeles (UCLA) die Temperatur in diesen Höhlen gemessen und festgestellt, dass es dort ziemlich gemütlich sein könnte.
So hat es in den Gruben 17 Grad Celsius. Das bedeutet, dass sie künftig ein möglicher Aufenthaltsort für Astronaut*nnen sein könnten, wo sie vor extremen Bedingungen auf der Mondoberfläche geschützt sind. Dort kann es tagsüber bis zu 127 Grad Celsius bekommen und nachts auf minus 173 Grad Celsius abkühlen.
Die Ergebnisse der Wissenschaftler*innen, die kürzlich in der Zeitschrift Geophysical Research Letters veröffentlicht wurden, zeigten, dass die Temperaturen in den permanent beschatteten Bereichen der Löcher geringfügig schwanken. In den Löchern könnte man aufgrund der moderaten Temperaturen “Basislager” errichten. Man müsste deutlich weniger Energie aufwenden, um sie zu heizen oder zu kühlen.
Lavaröhren
Etwa 16 der mehr als 200 Gruben seien wahrscheinlich Lavaröhren, wird Tyler Horvath zitiert, ein UCLA-Doktorand, der die neue Forschung leitete. Derartige Höhlen finden sich auch auf der Erde. Sie entstehen durch den Lavafluss bei Vulkanausbrüchen.
Die Messungen der Wissenschaftler*innen wurden mithilfe einer Wärmebildkamera und einem weiteren Instrument auf dem Lunar Reconnaissance Orbiter der NASA ermöglicht. Das entsprechende Experiment trägt die Bezeichnung Diviner Lunar Radiometer Experiment. David Paige, der Leiter dieses Experiments, sagt: “Menschen haben sich entwickelt, indem sie in Höhlen lebten und zu Höhlen werden wir vielleicht zurückkehren, wenn wir den Mond besiedeln“.