© NASA/GSFC/Arizona State University

Science

Rakete auf Mond eingeschlagen: NASA zeigt Fotos

Die NASA hat ein Foto des ersten ungeplanten Einschlags eines menschgemachten Objekts auf den Mond geteilt. Der Lunar Reconnaissance Orbiter (LROC) hat die Stelle auf der erdabgewandten Seite des Mondes entdeckt. Das Raketenteil war wie vermutet am 4. März auf den Mond geprallt.

Der Pfeil zeigt auf die beiden Einschlagkrater

Nun wurden gleich 2 Krater entdeckt, die dem "Mystery Rocket Body" zuzuordnen sind, wie es auf der Webseite des Orbiters heißt. Die dreifache Vergrößerung zeigt den neuen Doppel-Mondkrater mit einer maximalen Breite von 28 Metern. Der östliche Krater ist 18 Meter breit, der westliche 16 Meter

links: © NASA/GSFC/Arizona State University

rechts: © NASA/GSFC/Arizona State University

Links fehlen die Krater noch, rechts sind sie deutlich in der Mitte des Bildes zu erkennen

Um das Raketenteil waren im Vorfeld einige Diskussionen entstanden. So hatte der Entdecker Bill Gray (hier im futurezone Interview) es fälschlicherweise SpaceX zugeordnet. Später stellte sich heraus, dass es wahrscheinlich von der chinesischen Rakete Langer Marsch 3C stammt, die 2014 die Chang'e 5-T1 Mission ins All gebracht hat. China hat das bisher abgestritten. 

Einschlagstelle (fast) richtig vorausgesagt

Wie von Gray und anderen Astronomen vermutet, schlug das Raketenteil in der Nähe des Hertzsprung-Beckens auf. Wie er der futurezone mitteilt, lag er mit seiner Schätzung nur 16 Kilometer daneben, das Jet Propulsion Laboratory war mit 8 Kilometern näher an der tatsächlichen Einschlagstelle. Auf der LROC-Seite heißt es - laut Gray fälschlicherweise - die Schätzung sei 100 Kilometer daneben gelegen.

Da das Raketenteil in den 4 Wochen vor dem Einschlag zu nah an der Sonne vorbei flog, konnte es nicht mehr beobachtet werden. "Weltraumschrott wird ganz leicht durch Sonnenlicht angestoßen. Wie sich das auswirkt, hängt davon ab, wie das Objekt ausgerichtet ist, während es taumelt. Das ist nur ein sehr kleiner Anstoß, aber über die 4 Wochen konnte das Objekt so ungefähr um ein Dutzend Kilometer verschoben werden", erklärt er. Das sei, als wolle man vorhersagen wo ein leeres Müllsackerl landet, das vom Wind erfasst wird.

 

Das Bild deckt einen Bereich von 110 Kilometern ab, weshalb die Krater darauf nicht zu sehen sind, der Pfeil zeigt auf den Einschlagort

Mysteriöser Doppelkrater

Laut der NASA ist der Doppelkrater sehr unerwartet. Er deute darauf hin, dass die Rakete eine große Last getragen haben muss. Bei einer typischen Rakete liege das meiste Gewicht beim Antrieb. Die restliche Rakete besteht nur aus einem leeren Treibstofftank. Der ungewöhnliche Krater könne daher helfen, das Objekt final zu identifizieren. 

Kein anderer der geplanten Raketeneinschläge auf dem Mond hat bisher einen Doppelkrater verursacht. Zum Vergleich zeigt die NASA die 4 Apollo-Krater. Sie sind deutlich größere (35 bis 40 Meter) und unregelmäßig. 

Gray hingegen ist sich sehr sicher, dass es sich bei dem Objekt um den Booster von Chang'e 5-T1 handelt, wie er der futurezone mitteilt.

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Franziska Bechtold

frau_grete

Liebt virtuelle Spielewelten, Gadgets, Wissenschaft und den Weltraum. Solange sie nicht selbst ins Weltall kann, flüchtet sie eben in Science Fiction.

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