Mars-Rover: NASA zeigt Bohrloch von zweiter Probenentnahme
Dem Mars-Rover Perseverance ist es wahrscheinlich beim zweiten Versuch gelungen, Gesteinsproben vom Roten Planeten zu sammeln. Wie die US-Raumfahrtbehörde NASA am Donnerstag mitteilte, deuten am Vortag eingegangene Daten darauf hin, dass die Gesteinsbohrung auf dem Mars dieses Mal erfolgreich war. Es wurde auch ein Foto veröffentlicht, auf dem das Bohrloch zu sehen ist. Die Bilder der Proben seien wegen ungünstiger Lichtverhältnisse allerdings nicht eindeutig. Bessere Bilder würden voraussichtlich bis Samstag auf die Erde übertragen.
NASA-Projektleiterin Jennifer Trosper erklärte, sie sei zuversichtlich, "dass eine Probe in der Röhre ist". Der erste Versuch von Perseverance, mithilfe eines Bohrers an seinem Roboterarm Proben des Roten Planeten zu sammeln, war Anfang August gescheitert. Das Gestein war höchstwahrscheinlich zu spröde, weswegen es bei der Bohrung praktisch zu Staub zerfallen ist.
Die Chancen, dass die Probe diesmal nicht zerfällt stehen gut. Der Stein, auf dem es die NASA abgesehen hatte, liegt auf einem zerklüfteten Bergrücken namens "Citadell", der mit einer Gesteinsschicht bedeckt ist, die der Winderosion zu widerstehen scheint.
Suche nach Leben
Ziel der Perseverance-Mission ist es, nach Spuren von uraltem mikrobischen Leben zu suchen, die möglicherweise in alten Seeablagerungen erhalten geblieben sind. Die Wissenschafter*innen erhoffen sich außerdem ein besseres Verständnis der geologischen Verhältnisse auf dem Mars. Geplant ist, im Verlauf mehrerer Jahre insgesamt etwa 30 Proben zu sammeln.
Der etwa Geländewagen-große Rover Perseverance war im Februar im Jezero-Krater auf dem Mars gelandet. Wissenschafter*innen vermuten, dass dort vor rund 3,5 Milliarden Jahren ein tiefer See war, der sich im Laufe der Zeit mehrmals leerte und wieder füllte und geeignete Bedingungen für organisches Leben bot.
Bis die Wissenschafter*innen die Proben selbst analysieren können, wird es allerdings noch Jahre dauern: Erst in den 2030er Jahren plant die NASA gemeinsam mit der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA eine Mission, um die Proben auf die Erde zurückzuholen. Dort sollen sie auf ihre chemische und mineralische Zusammensetzung hin untersucht werden um herauszufinden, ob das Gestein vulkanischen Ursprungs ist oder es sich um Sedimentgestein handelt.