NASA bestellt erstes Segment der Mond-Raumstation
Der erste und wohl wichtigste Bestandteil der künftigen Mond-Raumstation Lunar Orbital Platform-Gateway (LOP-G) wurde in Auftrag gegeben. Die NASA hat das "Power and Propulsion Element", das sowohl als Hauptantrieb als auch als Kraftwerk der Raumstation dienst, beim US-Unternehmen Maxar Technologies bestellt. Maxar soll nun ein fünf Tonnen schweres Modul konstruieren, das 2022 ins All fliegen soll.
Mondlandung
Der NASA-Auftrag ist 375 Millionen Dollar schwer und stellt laut NASA-Direktor Jim Bridenstine den Auftakt eines Projekts dar, das eine dauerhafte Präsenz der Menschheit am Mond zum Ziel hat. Bis 2024 sollen Raumfahrer wieder auf dem Mond landen. Das letzte Mal, dass dies geschehen ist, war im Jahr 1972 (Apollo 17). Die Raumstation LOP-G soll eine wichtige Zwischenstation darstellen, zunächst für Flüge zum Mond, später auch für Reisen zum Mars.
Verschiedene Umlaufbahnen
Das bei Maxar in Auftrag gegebene Modul soll seine Energie über ausrollbare Solarzellen beziehen. Der so gewonnene Strom soll ausreichen, um eine Vielzahl weiterer Module zu versorgen. Bewegt wird das Modul mit Hilfe eines solarelektrischen Antriebs. Damit soll es möglich sein, die Raumstation auf verschiedene Umlaufbahnen um den Mond zu bewegen, u.a. um Landungen mit Mondlandefähren an verschiedenen Orten am Mond zu ermöglichen. Konzepte für Mondlandefähren wurden in den vergangenen Wochen bereits von Lockheed-Martin und von Blue Origin vorgestellt.
Partner Blue Origin
Blue Origin wird laut Maxar gemeinsam mit dem Unternehmen Draper auch in die Entwicklung des Antriebs- und Stromversorgungs-Moduls eingebunden. Wie Ars Technica berichtet, könnte das darauf hindeuten, dass das Modul durch eine New-Glenn-Rakete von Blue Origin ins Weltall gebracht werden soll. Diese Rakete soll erstmals 2021 starten. Ob sie 2022 tatsächlich soweit ausgereift sein wird, um den prestigeträchtigen ersten Teil von LOP-G zu transportieren, ist ungewiss.