NASA quetscht den letzten Saft aus Voyager 2 heraus
Die Raumsonde Voyager 2 erstaunt Weltraumforscher*innen in aller Welt seit vielen Jahren. Gemeinsam mit ihrem Zwilling Voyager 1 haben sie die Grenzen des Sonnensystems als erste menschgemachte Objekte überschritten und liefern Daten aus dem interstellaren Raum. Ihre Kraftreserven schwinden allerdings. Die Radionuklidbatterien der 1977 gestarteten Voyager 2 liefern immer weniger Strom. Das gefährdet die Funktionstüchtigkeit der Instrumente an Bord.
Instrument opfer doch nicht notwendig
Zuletzt stand im Raum, eines von 5 Instrumenten dem Strommangel zu opfern und es abzuschalten. Nun haben die Techniker*innen der NASA aber einen Weg gefunden, um eine letzte, bisher ungenutzte Reserve aufzustöbern und das Instrument weiterhin zu versorgen. Dafür musste allerdings ein Sicherheitsmechanismus aufgelöst werden. Dieser sorgte bislang dafür, dass die Instrumente von Voyager 2 vor starken Stromschwankungen geschützt sind. Der Mechanismus hielt einen Back-up-Stromkreis für diesen Fall bereit. Der Strom dafür wird nun direkt in die Instrumente geleitet.
Geringes Risiko, großer Lohn
Wie die NASA beschreibt, weist Voyager 2 nach ihren 45 Jahren im Einsatz ein relativ stabiles Stromnetz auf. Der Bedarf für den beschriebenen Sicherheitsmechanismus sei gering. Das Team der Bodenkontrolle für die Raumsonde könne große Spannungsschwankungen außerdem erkennen und Gegenmaßnahmen starten. Sollte die Maßnahme bei Voyager 2 Erfolg zeigen, werde sie auch bei Voyager 1 angewendet.
"Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es ein kleines Risiko bedeutet, und die Instrumente länger eingeschaltet lassen zu können ist ein großer Lohn dafür", sagt Suzanne Dodd vom Jet Propulsion Laboratory der NASA, die Projektmanagerin des Voyager-Programms.